66 Prozent der niedergelassenen Ärzte bereitet die Wirtschaftlichkeit der eigenen Praxis Sorgen und 81 Prozent sind mit den regulatorischen Rahmenbedingungen keinesfalls zufrieden. Auch das enge Zeitbudget empfinden 46 Prozent der niedergelassenen Ärzte als negativ. Das ergab eine Umfrage unter 1.309 Ärzten aller Fachrichtungen, die das Online-Ärztenetzwerk coliquio Mitte Dezember 2012 durchgeführt hat.
Dabei zeigte sich, dass niedergelassene Ärzte eine andere Problemgewichtung haben als ihre klinisch tätigen Kollegen. Während für niedergelassene Ärzte die regulatorischen Rahmenbedingungen und die Wirtschaftlichkeit die meisten Probleme bereiten, monieren Klinikärzte vergleichsweise mehr das Zeitbudget (53 % gegenüber 46 %) und die Ansprüche der zu behandelnden Patienten (44 % gegenüber 39 %)
Finanzielle Anreize für Ärzte
Die Ärzte wurden auch befragt, wie die ärztliche Versorgung in strukturschwachen Gebieten verbessert werden könnte. 51 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass sich mit höheren Honoraren die Versorgung der Bevölkerung verbessern ließe. Finanzielle Unterstützung bei der Praxisgründung bzw. Praxisübernahme wünschten sich 62 Prozent.
Neben finanziellen Anreizen wären für 38 Prozent der Ärzte weniger Notdienste und mehr Freizeit ein wesentlicher Faktor, wie die Versorgung auf dem Land verbessert werden könnte. In einer Befreiung von Arzneimittelregressregelungen sehen immerhin 41 Prozent eine Lösung. Eine Arztstation vor Ort, in der regelmäßig Ärzte verschiedenster Fachrichtungen die Patienten versorgen, schlagen 37 Prozent der befragten Mediziner vor.
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