Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Abschied von Diabetiker-Lebensmitteln

Sonntag, 21. Oktober 2012 – Autor:
Diabetesexperten halten die Auszeichnung "Für Diabetiker geeignet" für irreführend. Seit 1. Oktober dürfen Diabetiker-Lebensmittel in Deutschland nicht mehr produziert werden.
Abschied von Diabetiker-Lebensmitteln

Hoher Fructose-Anteil in Diabetiker-Marmeladen

Alles ausser notwendig, so in etwa bezeichnen Diabetologen Diabetiker-Produkte wie zuckerfreie Kekse, Marmeladen und Säfte, Diabetikerschokolade oder Diabetikerpralinen. Denn nach wissenschaftlichem Kenntnisstand sind diese Produkte eher schädlich als nützlich: zu hoher Fructose-, Energie- und Fettgehalt und zudem noch überteuert.

Viele Diabetiker haben sich an die süssen Produkte gewöhnt

Das Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) empfiehlt seit langem, auf Empfehlungen wie "für Diabetiker geeignet" zu verzichten. Solche Aussagen würden Zuckerkranke nur verleiten, zu viel von diesen Lebensmitteln zu sich zu nehmen. Zudem kann der Darm Zuckeraustauschstoffe schlecht verdauen. Wer zu viel davon isst, den können Blähungen oder Durchfall plagen.

Anfang September 2010 wurde mit der "Sechzehnten Verordnung zur Änderung der Diätverordnung" das Aus für die lukrativen Artikel auf den Weg gebracht. Allerdings galt eine Übergangsfrist von zwei Jahren. Die ist am 1. Oktober 2012 nun abgelaufen, seither gilt Produktionsstopp für Diabetiker-Produkte.

"Mit dem Produktionsstopp am 1. Oktober 2012 wird die irreführende Auszeichnung für Diabetiker geeignet' endlich nach und nach aus den Einkaufsregalen verschwinden", so Professor Dr. med. Andreas Fritsche, Pressesprecher der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG )

Doch viele Menschen mit Diabetes sind jetzt verunsichert. Sie haben sich an die genauen Angaben zu Kohlenhydraten auf den Diabetiker-Lebensmitteln gewöhnt. Diese Angaben fehlen oft auf normalen Lebensmitteln, etwa wie viele Kohlenhydrate pro 100 Gramm ein Lebensmittel enthält. Die DDG und Verbraucherschützer fordern daher seit Jahren, die Nähwertangaben auf Lebensmitteln zu vereinheitlichen. Bisher wurde die Forderung jedoch abgelehnt.

Foto: Peter Smola  / pixelio.de

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Diabetes , Ernährung

Weitere Nachrichten zum Thema Diabetes

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin