Abnehmen: Zu Fuß zur Arbeit sinnvoller als Diäten

Wer zu Fuß zur Arbeit geht, kann sein Gewicht besser unter Kontrolle halten – Foto: focus finder - Fotolia
Dass es schwierig ist, Diäten durchzuhalten, wissen die meisten. Wer damit dennoch Gewicht reduziert, dem fällt es oft schwer, den Zustand zu halten. Eine bessere Methode, dauerhaft abzunehmen, ist es, mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Dazu kann es schon reichen, den Arbeitsweg statt mit dem Auto per Rad oder zu Fuß zurückzulegen. In einer britischen Beobachtungsstudie konnte gezeigt werden, dass das nachhaltig positiv auf den Body Mass Index (BMI) wirken kann.
Fast 160.000 Haushalte waren in den Jahren 2004 bis 2007 zu verschiedenen gesundheitsrelevanten Themen befragt worden. Bei einem Teil davon, nämlich 4.056 Haushalten, untersuchten die Forscher um Gesundheitsökonom Adam Martin von der University of East Angia in Norwich den Zusammenhang zwischen der Art, wie jeweils der Arbeitsweg zurückgelegt wurde (zu Fuß, mit dem Rad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto) und dem BMI der Teilnehmer.
Aktiver Arbeitsweg reduzierte Gewicht bis zu sieben Kilogramm
Es zeigte sich, dass sich der BMI derjenigen, die für ihren Arbeitsweg vom Auto auf Radfahren, zu Fuß gehen oder das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel umgestiegen waren, innerhalb von zwei Jahren ohne weitere Diäten im Durchschnitt um 0,32 kg/m2 reduziert hatte. Dieser Wert, so die Forscher, korrespondiere mit einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von etwa einem Kilogramm und sei damit signifikant. Interessanterweise zeigt dies, dass auch das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel die körperliche Aktivität erhöht, wahrscheinlich, weil die Teilnehmer zu den Bahnstationen oder Bushaltestellen laufen oder mit dem Rad fahren.
Wer seinen Arbeitsweg aber tatsächlich aktiv, das heißt nur zu Fuß oder per Fahrrad, zurücklegte, konnte sein Gewicht nach zwei Jahren um durchschnittlich 0,45 kg/m2 reduzieren. Und je länger die Strecke zur Arbeit war, desto mehr nahmen die Probanden ab: Wer länger als zehn Minuten unterwegs war, verlor zwei Kilogramm (BMI -0,75 kg/m2), bei einem mehr als 30 Minuten dauernden Arbeitsweg waren es sogar sieben Kilogramm.
Bevölkerung zu alternativen Arbeitswegen motivieren
Die Studienautoren betonen, es seien die vielen kleinen und scheinbar unbedeutenden Lebensumstände, die im Laufe von Jahren zu einer Gewichtsänderung führen. Dies sei auch in Hinsicht auf die Gesundheit der ganzen Bevölkerung von Bedeutung. „Gemeinsam mit anderen möglichen Vorteilen eines Arbeitswegs per Rad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln – gesundheitlicher Nutzen, Kostenersparnis und Umweltfreundlichkeit – motivieren diese Resultate dazu, Interventionen zu entwickeln, die einen Umstieg auf diese nachhaltigeren Transportmittel bewirken“, so die Forscher.
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