Aber bitte flexibel
"Es ist eine der drängenden Aufgaben der Ärzteschaft, die ärztliche Weiterbildung so zu gestalten, dass sie den Erwartungen junger Ärztinnen und Ärzte an Familienfreundlichkeit, Qualität und Attraktivität gleichermassen gerecht wird. Wenn wir die nachwachsende Generation im Land und in der kurativen Medizin halten wollen, müssen wir uns dieser Herausforderung stellen." Mit diesen Worten kommentierte Klaus-Peter Schaps, Vorsitzender des Arbeitskreises Aus- und Weiterbildung im Hartmannbund, das Ergebnis einer Umfrage des Verbandes zur Flexibilisierung der Weiterbildung.
Mehr Teilzeit-Möglichkeiten
Ein Schwerpunkt der Umfrage lag auf den Möglichkeiten zur Teilzeittätigkeit. Zwei Drittel der Befragten hielten eine Teilzeitweiterbildung von bis zu 25 Prozent der Regelarbeitszeit für sinnvoll. "Ärztinnen und Ärzte in der Weiterbildung befinden sich in einer Lebensphase, in der die Familienplanung und -gründung eine wesentliche Rolle spielt. Es muss daher möglich sein, während der Weiterbildung vorübergehend auch Teilzeittätigkeiten mit weniger als 50 Prozent der Regelarbeitszeit ausüben zu können", kommentiert Schaps dieses Ergebnis.
Die Mehrheit der Befragten befürwortet einen modularen Aufbau der Weiterbildung mit klar definierten Einheiten, die mit Teilprüfungen abgeschlossen werden können. Trotz des zusätzlichen Aufwands, der sich aus mehreren Teilprüfungen ergebe, zögen vor allem die betroffenen Gruppen - die Studierenden sowie die Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung - diesen Weg vor, denn er kombiniere Flexibilität mit Planungssicherheit, machte Schaps klar.
Die Ergebnisse der Umfrage des Hartmannbundes
Unterm Strich bedeuten die Ergebnisse: Die junge Generation wünscht sich eine flexible, familienfreundliche und zugleich planungssichere Weiterbildung. Wann die junge Generation aber tatsächlich mit einer Flexibilisierung der Weiterbildung rechnen kann, konnte auch Schaps nicht sagen: Erst wenn man gemeinsam mit den Berufsverbände eine tragfähige Struktur erarbeitet und diese konsentiert werde, könne man über die inhaltliche Ausgestaltung diskutieren.