Willnows Forschungsprojekt gehört zu insgesamt sieben, die der Wissenschaftliche Beirat der AFI aus 55 Forschungsanträgen ausgewählt hat. Insgesamt 360.000 Euro Spendengelder stellt der gemeinnützige Verein ausgewählten wissenschaftlichen Arbeiten der Alzheimer-Forschung zur Verfügung.
Thomas Willnow hatte gezeigt, dass ein Transportprotein in Nervenzellen, kurz SORLA, die Produktion der für die Alzheimer Krankheit charakteristischen Eiweissablagerungen, den sogenannten senilen Plaques, blockiert. Hohe SORLA-Spiegel im Gehirn schützen vor der Alzheimer-Krankheit, niedrige SORLA-Spiegel erhöhen dagegen das Risiko an der Demenz zu erkranken.
Kürzlich gelang es seiner Forschungsgruppe einen körpereigenen Schutzfaktor zu identifizieren, der die Menge an SORLA im Gehirn reguliert. In dem für zwei Jahre geförderten Projekt will Prof. Willnow jetzt diesen Schutzfaktor BDNF (engl. Abkürz. für brain-derived neurotrophic factor) und seine Wirkungsweise in der Alzheimer Krankheit auf molekularer Ebene erforschen. Ziel ist es, Ansatzpunkte für eine mögliche Therapie dieser Krankheit zu entwickeln, also etwa durch geeignete Medikamente die Menge an SORLA zu erhöhen. Für die Identifizierung möglicher Medikamente ist es zunächst notwendig, diesen komplizierten Mechanismus auf molekularer Ebene zu verstehen.