Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

50 Prozent der Erwachsenen fehlen die empfohlenen Impfungen

Freitag, 16. Dezember 2022 – Autor:
50 Prozent der Erwachsenen fehlen die von der STIKO für bestimmte Altersgruppen empfohlenen Impfungen. Das betrifft Grippe, Pneumokokken, Masern, Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Herpes zoster (Gürtelrose) sowie FSME.
Auch ältere Menschen benötigen bestimmte Schutzimpfungen

– Foto: Adobe Stock/Jacob Lund

50 Prozent der Erwachsenen fehlen die von der STIKO für bestimmte Altersgruppen empfohlenen Impfungen. Das betrifft Grippe, Pneumokokken, Masern, Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Herpes zoster (Gürtelrose) sowie die in Risikogebieten empfohlene Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die Zahlen basieren auf Auswertungen von Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Vereinigungen aus den Jahren 2020 und 2021.

Bei den untersuchten Impfungen wurde unterschieden zwischen Impfungen, die allen Menschen in der jeweiligen Altersgruppe angeboten werden sollen (Standardimpfungen) und Impfungen, die aufgrund eines individuell erhöhten Risikos, etwa bei Vorliegen einer Grunderkrankung, einer besonderen beruflichen Tätigkeit oder in der Schwangerschaft empfohlen werden.

50 Prozent der Erwachsenen fehlen die empfohlenen Impfungen

Insbesondere jüngere Risikogruppen weisen Impflücken auf. So sind 18 - 49-jährige Patientinnen und -patienten mit Vorerkrankungen zu weniger als 20 Prozent gegen Influenza oder Pneumokokken geimpft und Schwangere zu weniger als 20 Prozent gegen Influenza, heißt es beim Robert Koch-Institut.

Darüberhinaus empfiehlt die STIKO generell allen Personen ab 60 Jahren, sich jährlich im Herbst gegen die saisonale Grippe (Influenza) impfen zu lassen. Die Zielimpfquote liegt bei 75 Prozent. In der Saison 2021/22 erhielten indes nur 43,3 Prozent der Zielgruppe den Impfstoff. Das heißt, fast 50 Prozent der Erwachsenen fehlte die empfohlene Impfung.

Zu niedrige Impfquote bei Pneumokokken, Gürtelrose, Masern

Die STIKO empfiehlt allen Personen ab einem Alter von 60 Jahren die einmalige Imp-
fung gegen Pneumokokken. Die bundesweite Impfquote der 60 - 67-jährigen lag im 1. Quartal 2022 aber nur bei 17 Prozent.

Die STIKO empfiehlt allen Personen ab einem Alter von 60 Jahren die Impfung mit dem Herpes-zoster-Impfstoff Shingrix in zwei Dosen zur Vermeidung der Gürtelrose. Bis zum Ende des 1. Quartals 2022 betrug die bundesweite Impfquote für die erste Impfstoffdosis 11,5 Prozent, für die zweite 7,7 Prozent.

Die STIKO empfiehlt allen nach 1970 geborenen eine einmalige Impfung gegen Masern, wenn sie bisher nicht oder nur einmal in der Kindheit gegen Masern geimpft wurden oder ihr Masern-Impfstatus unklar ist. Die Masern-Impfinzidenz erreichte im Jahr 2021 nur eine Zahl von 0,5 Prozent.

Bei FSME große regionale Unterschiede

Die Impfung gegen FSME wird von der STIKO allen Personen in FSME-Risikogebieten
empfohlen. Davon gab es im Jahr 2020 in Deutschland insgesamt 164. Die Impfquote der Erwachsenen lag inn diesen Gebieten zwischen 7,5 Prozent und 39,1 Prozent.

Weitere Zahlen belegen, inwieweit die Deutschen unter den von der STIKO angestrebten Zielwerten liegen. Im Jahr 2021 hatten 54,4 Prozent der Erwachsenen in den letzten 10 Jahren eine Tetanusimpfung und 53,4 Prozent eine Impfung gegen Diphtherie erhalten. Die Impfquote der Pertussisimpfung betrug 2021 insgesamt 49,8 Prozent. Covid-19-Impfungen sind derzeit nicht Bestandteil des Impfregelsystems.

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Infektionskrankheiten , FSME , FSME-Impfung , Grippe , Impfen , Influenza , Masern

Weitere Nachrichten zum Thema Impfen

22.10.2022

Bis zu 40 Grad hohes Fieber, Schüttelfrost, Schweißausbrüche: Anders als der „grippale Infekt“ ist die echte Grippe eine ernsthafte Erkrankung, die einen regelrecht überfällt. Eine Impfung schützt davor. Aber wann ist dafür der ideale Zeitpunkt?

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin