250mg Magnesium – neuer Tageshöchstwert empfohlen

Magnesium aus der Dose: Bei 250 Milligramm sollte Schluss sein
Magnesium für Muskeln und Nerven wird in allen möglichen Darreichungsformen verkauft. Ob Brausetablette, Pulver oder Dragees: Die meisten Präparate enthalten 400 Milligramm pro Einheit. Nach den neuesten Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist das zu viel. Die Tageshöchstmenge für Magnesium in Nahrungsergänzungsmitteln sollte 250 Milligramm (mg) nicht überschreiten, teilt das BfR mit, und am besten auf mindestens zwei Einnahmen pro Tag verteilt werden.
Begründet wird der neue Richtwert mit Studien, wonach Magnesium in höheren Mengen zu leichten Durchfällen führt. „Bei Zufuhren von bis zu 250 mg Magnesium pro Tag, zusätzlich zur Magnesiumaufnahme über die normale Ernährung, wurden solche Durchfälle nicht beobachtet“, sagt BfR-Präsident Prof. Andreas Hensel. Allerdings seien die genannten Beschwerden durch zu hohe Magnesium-Zufuhren innerhalb von ein bis zwei Tagen vollkommen reversibel und stellten für gesunde Personen mit normaler Nierenfunktion kein signifikantes Gesundheitsrisiko dar. Für Kinder unter vier Jahren liegen dem BfR keine Studiendaten vor, darum gibt es für diese Altersgruppe auch keine Empfehlung.
Es geht um das zusätzliche Magnesium
Die jetzt empfohlene Tageshöchstmenge betrifft lediglich die Nahrungsergänzung. Über die normale Ernährung nimmt der Körper ohnehin Magnesium auf. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen zwischen 21 und 51 Jahren eine Gesamtmenge von 350 Milligramm täglich.
Bei einer gesunden Ernährung ist dieser Wert erreichbar. Nichts desto trotz nehmen viele Menschen Mineralstoffe und Vitamine zusätzlich ein, weil sie glauben, sich damit etwas Gutes zu tun oder ihrer Ernährung nicht trauen. Wie eine Studie aus dem Jahr 2013 zeigte, werden aber gerade bei Magnesium und Vitam-E die empfohlenen Tagesdosen oft deutlich überschritten. „Nahrungsergänzungsmittel liegen im Trend, viele Menschen glauben, dass sie damit gesundheitliche Vorteile erzielen“, meint Andreas Hensel. „Aber auch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann zu gesundheitlichen Risiken führen.“
Magnesium an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt
Magnesium ist ein lebensnotwendiger Mineralstoff und ein häufiges Element der Erdkruste sowie des menschlichen Körpers. Es spielt in vielen Stoffwechselprozessen wie auch der Bildung von Nukleinsäuren, der Bildung von Knochen, der Membranphysiologie, der neuromuskulären Reizübertragung und der Muskelkontraktion eine wichtige Rolle. Ein Magnesiummangel kann ganz unterschiedliche Beschwerden machen. Muskelkrämpfe etwa, Unruhe oder Kopfschmerzen.
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