2015 soll die Nationale Diabetes Strategie kommen
Fachgesellschaften fordern schon seit langem eine Nationale Diabetesstrategie. In 2015 soll sie endlich kommen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Samstagsausgabe. Demnach hat die CDU bereits ein Konzept vorgelegt, in dessen Mittelpunkt mehr Aufklärung und besserem Zugang zu Therapien stehen. Zum Konzept gehören auch eine umfassende Erhebung von Krankheitsdaten sowie mehr Kooperation von Bund und Ländern.
Prävention und Früherkennung von Diabetes
Auf Deutschland rolle eine Diabetes-Welle zu, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn, der Zeitung. Da könne man mit der Aufklärung gar nicht früh genug anfangen. Das Konzept stammt der FAZ zufolge aus der Feder des Gesundheitspolitikers Dietrich Monstadt (CDU), der selbst Diabetiker ist. Er sagte, es werde ein Konzept gebraucht, das dezidierte Präventionsstrategien sowie Früherkennungs- und Versorgungskonzepte beschreibe, „insbesondere zur Stärkung der Selbsthilfe betroffener Patienten.“
Konzept soll 2015 dem Bundestag vorgelegt werden
Der Koalitionspartner SPD zieht offenbar mit. Die FAZ zitiert dessen stellvertretenden Fraktionsvorsitzender Karl Lauterbach mit den Worten: „Wir wollen die nationale Diabetes-Strategie 2015 gemeinsam in den Bundestag einbringen.“ Über Details müsse allerdings noch geredet werden. Die Bekämpfung von Diabetes Typ 2 ist inzwischen im Präventionsgesetz verankert, das im Dezember vom Kabinett beschlossen worden war. Das Gesundheitsziel heißt: „Erkrankungsrisiko senken, Erkrankte früh erkennen und behandeln.“
In Deutschland ist die Zahl der Diabeteserkrankungen allein in den Jahren 1998 bis 2011 um 38 Prozent auf über sechs Millionen gestiegen – jährlich zählen
- 40.000 Amputationen,
- 2.000 Erblindungen und
- 2.300 neu Dialysepflichtige zu den Folgen der Stoffwechselerkrankung.
- Jedes Jahr kommen rund 270.00 neue Diabeteserkrankungen hinzu.
Vor diesem Hintergrund hat sich Deutschland im Jahr 2012 dem globalen Ziel verpflichtet, die vorzeitige Sterblichkeit durch nichtübertragbare Krankheiten bis 2025 um 25 Prozent zu senken sowie die Zunahme von Adipositas und Diabetes zu stoppen.
Diabetes-Strategie: Steuer auf Fett und Zucker?
„Wir sind gespannt, welche Maßnahmen die Bundesregierung darlegen wird, um diesen Verpflichtungen nachzukommen“, erklärt Dr. Dietrich Garlichs, Geschäftsführer der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) im Rahmen der letzten UN-Gipfelkonferenz. Die DDG fordert unter anderem eine Steuer auf Zucker und Fett einzuführen und ein Verbot von Lebensmittelwerbung, die sich an Kinder und Jugendliche richtet.
Diese Forderung hat es nach FAZ-Informationen zwar noch nicht in den Beschlussantrag über eine nationale Diabetes-Strategie des Deutschen Bundestags geschafft. CDU-Politiker Monstadt hält aber offenbar Steuern auf dickmachende Lebensmittel für ein probates Steuerungsinstrument, eine gesunde Ernährung zu fördern. Ein ungesunder Lebensstil gilt als Hauptrisikofaktor für Diabetes.
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