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Zufriedenheit mit Hausärzten schwindet bei jungen Patienten

Freitag, 13. März 2015 – Autor:
Patienten, besonders jüngere, sind mit ihrem Hausarzt immer seltener zufrieden. Jeder fünfte gesetzlich Versicherte fühlt sich sogar von seinem Arzt nicht ernstgenommen. Privatpatienten scheinen insgesamt zufriedener zu sein.
Zufriedenheit mit Hausärzten

Junge Patienten sind gegenüber ihrem Hausarzt oft kritisch. – Foto: Photographee.eu - Fotolia

Die Deutschen vertrauen ihrem Hausarzt - Das war das Ergebnis einer Studie, die erst im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde. Demnach haben 88 Prozent der Bundesbürger von ihrem Hausarzt eine gute Meinung. Doch die Resultate einer neuen Studie sehen etwas anders aus. Das „Healthcare-Barometer 2015“, eine repräsentative Online-Befragung der Unternehmungsberatung PricewaterhouseCoopers unter 1062 Bundesbürgern ab 18 Jahren, besagt, dass das Vertrauen in die Hausärzte vor allem bei jüngeren Patienten schwindet.

Privatpatienten sind zufriedener mit Hausärzten

Allerdings ergab die Umfrage auch große Unterschiede in der Zufriedenheit mit dem Hausarzt zwischen Privatpatienten und gesetzlich Versicherten. So gaben 32 Prozent der Kassenpatienten an, mit der ärztlichen Behandlung zufrieden zu sein, bei den privat Versicherten waren es 52 Prozent. Sowohl mit der medizinischen Kompetenz als auch mit dem Service sind die Privatpatienten offenbar zufriedener.

Nicht ernst genommen vom Hausarzt und seinem Personal fühlen sich rund 20 Prozent der gesetzlich Versicherten, bei den Privatpatienten sind dies 14 Prozent. Einen großen Unterschied gibt es bei der Wahrnehmung, ob sich der Hausarzt genug Zeit für die Behandlung nimmt. 43 Prozent der Kassenpatienten verneinen dies, von den privat Versicherten tun dies nur 22 Prozent. Kompetenzdefizite sehen interessanterweise mehr Privatpatienten, nämlich 23 Prozent, im Vergleich zu 18 Prozent bei den Kassenpatienten.

Online-Foren für junge Patienten wichtiger als Hausarzt

Interessant für die Manager von Kliniken könnte auch das Ergebnis zu der Frage sein, wer für die Patienten der Hauptansprechpartner bei der Wahl des richtigen Krankenhauses ist. In der Gesamtbevölkerung fungiert hier der Hausarzt mit 62 Prozent als wichtigster Ratgeber für Patienten, doch bei den 35- bis 54-Jährigen sehen dies nur noch 35 Prozent so, bei den 18- bis 34-Jährigen sogar nur 23 Prozent. Bei den Jüngeren sind mit 35 Prozent Online-Foren und mit 34 Prozent der Freundes- und Bekanntenkreis wichtigere Ratgeber in der Frage der Klinikwahl als der Hausarzt.

Mit der Versorgung in deutschen Kliniken sind 55 Prozent der Kassenpatienten zufrieden, bei den Privatpatienten sind es 50 Prozent. Allerdings fürchten sich 77 Prozent aller Patienten vor Hygienemängeln, und 72 Prozent befürchten, dass überlastetes Personal die Anzeichen für eine Erkrankung übersehen könnte.

Foto: © Photographee.eu - Fotolia.com

Hauptkategorie: Gesundheitspolitik

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