Die häufigsten Gründe, den Zahnarztbesuch immer weiter aufzuschieben, sind die Angst vor dem Zahnarzt und die Sorge vor zu hohen Behandlungskosten, aber auch die Überzeugung, tadellose Zähne zu haben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die im Auftrag der BARMER GEK durchgeführt wurde. Der Untersuchung zufolge hält die Angst 51 Prozent der Befragten davon ab, zum Zahnarzt zu gehen. Immerhin noch 50 Prozent glauben, dass ihre Zähne in einem so guten Zustand seien, dass eine zahnärztliche Behandlung überflüssig sei. Und 47 Prozent erklärten, aus Sorge vor hohen Behandlungskosten den Zahnarztbesuch aufzuschieben.
Häufiger Grund, nicht zum Zahnarzt zu gehen: Vergesslichkeit
Die Umfrage ergab allerdings auch noch einen anderen Grund, warum viele Menschen selten zum Zahnarzt gehen: Sie vergessen häufig schlicht, einen Termin beim Zahnarzt auszumachen. Dies gilt besonders für junge Erwachsene. So haben laut der Umfrage 72 Prozent der 20- bis 25-Jährigen, die länger als ein Jahr nicht beim Zahnarzt waren, vergessen, sich einen Vorsorgetermin geben zu lassen.
Für die Umfrage wurden jeweils 250 Menschen in den Altersgruppen 20 bis 25, 40 bis 45 und 60 bis 65 Jahre befragt. Alle Teilnehmer, die länger als ein Jahr nicht beim Zahnarzt waren, wurden wiederum nach den Gründen befragt. Als die größten Zahnarztmuffel erwiesen sich Männer zwischen 40 und 45 Jahren, womit die Umfrage die Ergebnisse von früheren Studien bestätigte. Während etwa drei Viertel der Frauen die jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzt in Anspruch nehmen, sind es bei den Männern nur etwa zwei Drittel.
Kleinkinder gehen selten zu Vorsorgeuntersuchungen
Eine frühere Studie der Barmer GEK hatte ergeben, dass vor allem Kleinkinder zu selten zur Vorsorge beim Zahnarzt gehen. Demnach verpassen zwei von drei kleinen Kindern die Früherkennungsuntersuchungen beim Zahnarzt. Nur 31 Prozent der Zweieinhalb- bis Sechsjährigen nehmen an der Zahnprophylaxe teil. Experten warnen vor den Folgen, denn Schäden an den Milchzähnen führen später auch häufig zu Problemen bei den bleibenden Zähnen.
Aus Sicht der Krankenkassen wäre es wünschenswert, dass mehr Menschen zu den Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt gehen, denn in den vergangenen Jahren haben sich die die jährlichen Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen für Zahnarztbehandlungen um fast 12 Prozent gesteigert. Die regelmäßige Teilnahme an den prophylaktischen Untersuchungen könnte nach Expertenmeinung diese Kosten erheblich reduzieren.
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