Woran eine Essstörung zu erkennen ist
Bei einer Essstörung ist das Verhältnis zum eigenen Körper und das Ernährungs-Verhalten gestört. In Deutschland leiden 14 von 1000 Frauen und 5 von 1000 Männern daran. Essstörungen beginnen oft in der Phase des Erwachsenwerdens. Die Betroffenen sorgen sich ständig um ihr Gewicht, kontrollieren ihr Essverhalten rigide oder verlieren die Kontrolle darüber.
Zudem lehnen sie ihren eigenen Körper häufig ab und ziehen sich oft von Familie und Freunden zurück. Wann auffälliges Essverhalten in eine krankhafte Form übergeht, ist nicht leicht zu erkennen. Die von der Bundesärztekammer (BÄK) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) herausgebene Kurzinformation soll weiterhelfen. Sie lässt sich auf den Homepages als PDF herunterladen. Entwickelt hat sie das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ).
Woran eine Essstörung zu erkennen ist
Das Blatt klärt über mögliche Folgen der Erkrankung und die Behandlungs-Möglichkeiten auf und gibt weitere praktische Tipps. Zu Kennzeichen der Magersucht zählen Untergewicht durch starken Gewichtsverlust, vor allem durch Hungern. Die Betroffenen treiben übermäßig viel Sport oder nehmen Abführmittel. Sie haben panische Angst zuzunehmen.
Hauptmerkmal der Bulimie sind Essanfälle: Große Portionen werden heimlich verschlungen. Danach kommt es zu Schuldgefühlen. Um die Kalorien wieder los zu werden, steuern die Betroffenen mit Erbrechen oder Fasten gegen.
Bei der Binge-Eating-Störung kommt es öfter als einmal pro Woche und länger als drei Monate zu unkontrollierten, peinigenden Essanfällen. Hunger- und Sättigungsgefühl sind gestört. Betroffene sind häufig übergewichtig oder fettleibig.
Beratungsstellen für Menschen mit Essstörungen
Diese drei Formen der Essstörung können ineinander übergehen. Ihnen ist gemeinsam, dass sie mit seelischen Problemen und einem niedrigen Selbstwertgefühl einhergehen. Essstörungen können erfolgreich mit Psychotherapie behandelt werden, auch eine Ernährungstherapie oder Selbsthilfegruppen können hilfreich sein. Das Infoblatt gibt Hinweise zu Anlaufstellen und Beratungsmöglichkeiten.
So hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) professionelle Anlaufstellen für Menschen mit Essstörungen und deren Angehörige in einer Adressdatenbank unter www.bzga-essstoerungen.de zusammengefasst. Alle bundesweiten Beratungsstellen, die niederschwellig Unterstützung anbieten und in Therapieangebote weitervermitteln, sind dort gebündelt.
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