Woher nimmt der Körper Vitamin D?
Vitamin D wird nur zu einem geringen Teil von zehn bis 20 Prozent über die Nahrung aufgenommen. Das fettlösliche Vitamin kommt vor allem in fetthaltigen Lebensmitteln vor, allem voran in fettem Seefisch wie Lachs, Hering und Makrele. In deutlich geringerem Maß findet es sich auch in Leber, Eigelb und einigen Speisepilzen. Den größten Teil des Vitamins produziert der Körper jedoch mithilfe von Sonnenlicht selbst. Weil Menschen in unseren Breitengraden von November bis Februar kaum Sonne auf die Haut bekommen, wird das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel heiß diskutiert.
Echter Vitamin-D-Mangel ist eher selten
Tatsächlich streiten die Experten, ob ein gesunder Erwachsener nicht auch in der dunklen Jahreszeit ausreichend mit Vitamin D versorgt ist, so dass er keine Nahrungsergänzungmittel zu sich nehmen muss. „Bei ausreichendem Aufenthalt im Freien und entsprechender Sonnenbestrahlung der Haut sowie ausgewogener Ernährung kann eine gute Vitamin D-Versorgung ohne die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten erreicht werden“, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie rät dazu, auch im Winter viel ins Freie zu gehen, vor allem in den Mittagsstunden. Außerdem empfiehlt sie, ein- bis zweimal pro Woche fetten Seefisch zu essen, der neben Vitamin D auch Omega-3-Fettsäuren und Jod enthält.
Die DGE geht davon aus, dass bei der Mehrheit der Bevölkerung kein echter Mangel an Vitamin-D besteht. Jedoch erreichen nach ihren Angaben fast 60 Prozent der Deutschen die wünschenswerte Blutkonzentration des Markers 25-Hydroxyvitamin-D von 50 Nanomol pro Liter nicht. „Das heißt, dass ein großer Anteil der Bevölkerung das präventive Potenzial von Vitamin D für die Knochengesundheit nicht ausnutzt und somit nicht ausreichend versorgt ist“, so die DGE. Ob ein Vitamin D-Mangel besteht oder die Versorgung verbessert werden sollte, kann der Arzt im Labortest herausfinden.
DGE: Solarium ist bei Vitamin-D-Mangel wirkungslos
Nach Angaben der Ernährungsexperten reicht die Stärke der Sonnenstrahlung in Deutschland zumindest von März bis Oktober für eine ausreichende körpereigene Bildung von Vitamin D. Wer sich im Sommer mit viel unbedeckter Haut ohne zu dicken Sonnenschutz viel im Freien bewege, könne auch einen Vitamin D-Speicher für die Wintermonate anlegen, so die DGE. Gespeichert wird fettlösliche Vitamin hauptsächlich im Fett- und Muskelgewebe, geringere Mengen finden sich den Angaben zufolge auch in der Leber. Die Ernährungsexperten weisen auch darauf hin, dass ein Gang ins Solarium nichts bringt. Dort ist die nötige UVB-Strahlung laut DGE nämlich gar nicht oder kaum vorhanden.
Einen erhöhten Bedarf an Vitamin D haben jedoch erwiesenermaßen Säuglinge, Kinder und ältere Menschen, sowie alle weiteren Menschen, die kaum Sonnenlicht sehen. Bei ihnen kann ein Vitamin D-Präparat sinnvoll sein. Für im Winter geborene Säuglinge im ersten Lebensjahr gibt es eine pauschale Empfehlung, Vitamin D zusätzlich zuzuführen. Menschen ab dem 40. Lebensjahr wird geraten, beim Arzt einen Bluttest vornehmen zu lassen. Abhängig vom Ergebnis kann dann entschieden werden, ob und in welcher Dosierung Vitamin D über ein Präparat zugeführt werden sollte.
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