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Wie können Kinder zu mehr Sport motiviert werden?

Dienstag, 9. Oktober 2012 – Autor: Anne Volkmann
Kinder bewegen sich immer weniger. Wie man dieser Entwicklung entgegenwirken kann, wurde auf der Konferenz "Vitales Berlin - Sport und Gesundheit" am 27. September 2012 in Berlin diskutiert.
Kinder betreiben zu wenig Sport

Kinder betreiben zu wenig Sport

Sport ist wichtig für die kindliche Entwicklung, verhindert Übergewicht, macht Spass und fördert die soziale Integration. Dennoch betreiben viel zu wenige Kinder regelmässig Sport. Die gesundheitlichen Folgen sind immens. Wie Angelika Schaffrath Rosario vom Robert-Koch-Institut erklärte, hat die KiGGS-Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland aus den Jahren 2003 bis 2006 ergeben, dass 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von drei bis 17 Jahren an Übergewicht leiden, 6,3 Prozent von ihnen sind sogar adipös. Damit ist der Anteil der übergewichtigen Kinder in den letzten 15 bis 20 Jahren um die Hälfte gestiegen, während sich der Anteil der adipösen Kinder sogar verdoppelt hat.

Risikofaktoren Übergewicht

Der stärkste Anstieg des Gewichts zeigt sich im Alter von sechs bis zehn Jahren. Als wichtigste Risikofaktoren für kindliches Übergewicht gelten unter anderem Übergewicht der Eltern, ein niedriger Sozialstatus und ein hoher Medienkonsum. Letzterer wird vor allem mit Bewegungsmangel in Verbindung gebracht, so dass davon ausgegangen werden kann, dass zwischen Gewicht und Bewegung ein enger Zusammenhang besteht. Da kindliches Übergewicht aber wiederum ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und andere sogenannte Zivilisationskrankheiten ist, machen diese Ergebnisse deutlich, wie wichtig ausreichend Bewegung im Kindesalter ist.

"Wir müssen in die Kitas gehen"

Dr. Heiner Brandi, Direktor des Landessportbunds Berlin, erklärte, dass man nicht darauf warten dürfe, dass die Kinder von selbst in die Sportvereine kämen oder dass sie von ihren Eltern dorthin geschickt werden. Vielmehr müssten die Vereine selbst in die Kindertagesstätten und Schulen gehen. Brandi betonte, dass durch das Programm "Kleine kommen ganz gross raus" schon 240 Kooperationsvereinbarungen zwischen Kindertagesstätten und Sportvereinen geschlossen worden seien. Zudem gäbe es das Programm "Schule und Verein", bei dem die Sportvereine sich gezielt mit Sportangeboten an Schüler richteten.

Dennoch - darüber waren sich die Teilnehmer des Kongresses einig - müsse noch viel mehr getan werden. Vor allem in den Bereichen Qualifizierung, Evaluation und Organisationsentwicklung gebe es noch viele Defizite. Auch die Zusammenarbeit mit den Eltern dürfe nicht zu kurz kommen. Bemängelt wurde zudem, dass das Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung, durch das Kinder aus sozial schwachen Familien beim Besuch eines Sportvereins finanziell unterstützt werden können, für viele Familien eine zu grosse bürokratische Hürde darstelle. Auch hier gebe es also noch Verbesserungsbedarf.

Foto: pressmaster/fotolia.com

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