Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Wie gesund ist Grüner Tee?

Montag, 7. November 2011 – Autor:
Grüner Tee, genauer die darin enthaltene Substanz EGCG, kann möglicherweise bei vielen Volkskrankheiten helfen. Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch hatten 2006 eine erste heisse Spur entdeckt. Seither wird weltweit die Wirkung von EGCG erforscht. Im Visier der Berliner Forscher stehen unter anderem Parkinson und Alzheimer.
Wie gesund ist Grüner Tee?

Grüner Tee soll Krankheiten vorbeugen (Foto: ©cameraobscura/pixelio)

In den USA, Asien und in Europa, darunter auch in Deutschland, gibt es inzwischen über 100 klinische Studien, in denen die Wirkung von grünem Tee auf die verschiedensten Erkrankungen geprüft wird. Dazu gehören zum Beispiel neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson, Chorea Huntington, Multiple Sklerose, Duchenne Muskeldystrophie, Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Entzündungen wie Atherosklerose und sogar Krebs.

Studien zu grünem Tee

Bei den klinischen Studien mit grünem Tee geht es um die Substanz EGCG (Epigallocatechin-3-gallate). Allerdings seien die Studien schwer miteinander zu vergleichen, hiess es auf der internationalen Tagung "Tee und Gesundheit" Ende Oktober in Berlin. "Es gibt bislang keine klaren Aussagen über die Bioverfügbarkeit der Substanz und auch keinen klaren Aussagen darüber, wie viel von der Substanz gegeben werden muss, um eine positive Wirkung zu erzielen", betonte der Neurologe Prof. Friedemann Paul vom Exzellenzcluster NeuroCure an der Charité.

Dennoch soll die präventive Wirkung von grünem Tee längst erwiesen sein. "Eine Vielzahl von Studien belegt inzwischen, dass der regelmässige Konsum von grünem Tee oder Grüntee-Extrakten (GTE) viele gesundheitsfördernde und präventive Wirkungen hat", sagte der Stoffwechselforscher Dr. Michael Boschmann vom "Experimental and Clinical Research Center (ECRC) in Berlin Buch. "Viele dieser positiven Effekte bei Adipositas, Diabetes, Entzündungen sowie Herzerkrankungen resultieren aus dem in grünem Tee beziehungsweise Extrakten besonders reichlich vorkommenden EGCG".

Parkinson und Alzheimer

Den Ball der Forschungen mit EGCG ins Rollen gebracht hatte der Neurowissenschaftler Prof. Erich Wanker vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch. Seine Mitarbeiter und er hatten bereits 2006 in Laborversuchen die positive Wirkung der Grüntee-Substanz EGCG bei Chorea Huntington entdeckt. 2008 konnten sie ausserdem zeigen, dass durch die Substanz die Protein-Fehlfaltungsprozesse bei Parkinson und Alzheimer dramatisch beeinflusst werden. "Wir versuchen jetzt mit Strukturbiologen den Wirkmechanismus von EGCG im Detail bei verschiedenen neurodegenerativen Erkrankungen aufzuklären", so Erich Wanker.

Weitere Nachrichten zum Thema Heilkräuter

09.06.2017

Nach Aufregung oder Sport ist ein Anstieg der Herzfrequenz völlig normal. Wenn Herzrasen aber ohne äußeren Anlass auftritt, sollte das von einem Arzt abgeklärt werden. Eine Checkliste der Deutschen Herzstiftung hilft bei der Suche nach der Ursache.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin