WHO macht gegen Tabakwerbung mobil
Rauchen ist einer der führenden vermeidbaren Todesursachen. Mit rund 200 giftigen Stoffen, von denen rund die Hälfte krebserregend ist, kann Tabakqualm zu schweren chronischen Krankheiten wie Krebs, Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen führen. Jährlich sterben bundesweit über 110.000 Menschen an den Folgen des Rauchens, weltweit sind es über fünf Millionen.
Die Weltgesundheitsorganisation hat deshalb 1987 den Welt-Nichtrauchertag ins Leben gerufen. Er steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. Zum diesjährigen Welt-Nichtrauchertag am 31. Mai engagiert sich die WHO vor allem gegen die Tabakwerbung. "Lass Dich nicht anmachen! Weg mit der Tabakwerbung!" lautet das Motto. „Tabakkonzerne versuchen mit geschickten Werbestrategien, Rauchen als Symbol für Freiheit und Abenteuerlust darzustellen“, sagt die Deutsche Krebshilfe. „Insbesondere junge Menschen sind empfänglich für die irreführenden Botschaften der Tabakwerbung“. Mehrere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Zigarettenwerbung sowohl den Einstieg ins Rauchen als auch das regelmäßige Rauchen fördert. Laut einer Studie der DAK raucht jeder achte 12- bis 17-Jährige in Deutschland. Die aktuelle DAK-Studie zeigt: Je mehr Tabakwerbung Jugendliche schauen, desto häufiger rauchen sie – und werden letztendlich abhängig.
Deutschland hinkt beim Tabakwerbeverbot hinterher
Die WHO fordert daher seit Jahren ein umfassendes Tabakwerbeverbot. Auch Deutschland hat das WHO-Rahmenübereinkommens zur Eindämmung des Tabakkonsums (Framework Convention on Tobacco Control, FCTC) in 2003 unterzeichnet, ist aber bisher seiner Verpflichtung, ein konsequentes Tabakwerbeverbot einzuführen, nicht nachgekommen. So sind in Deutschland nach wie vor Außen- und Kinowerbung, Werbung am Verkaufsort oder in Rauchermagazinen erlaubt. Ebenso dürfen Tabakkonzerne innerdeutsche Events sponsern.
„Obwohl die Risiken des Rauchens bekannt sind, fällt es vielen Rauchern schwer, von der Zigarette los zu kommen - und besonders Jugendliche sind empfänglich für die Werbeversprechen der Tabakindustrie“, sagt der Berliner Diplom-Psychologe Lutz Mehlhorn. Er war selbst starker Raucher und kennt die Fallstricke, mit denen angehende Nichtraucher kämpfen. Denn Rauchen mache sowohl körperlich als auch psychisch abhängig. Mit einer Kombination aus Verhaltenspsychologie, "Klopftechnik" Meridian-Energie-Techniken, die ähnlich wie Akupunktur funktioniert, und der sogenannte Nichtraucherspritze - die Mesotherapie versucht der Psychologe Raucher von ihrer Sucht zu befreien. „Durch diese Kombination lösen sich die Suchtstrukturen schnell ohne Entzugserscheinungen und ohne Gewichtszunahme auf“, sagt Mehlhorn. Die Erfolgsquoten seien hoch: „63 Prozent der Teilnehmer bleiben langfristig rauchfrei, in Kombination mit der Mesotherapie sogar mehr als 80 Prozent.“
Viele Kassen fördern Nichtraucher-Programme
Die meisten Krankenkassen zahlen inzwischen Zuschüsse für ausgewählte Nichtraucher-Programme. Die AOK bietet außerdem ein Ratgeber-Forum Nichtrauchen auf seiner Internetseite an. Dort gibt es Tipps von AOK-Experten und anderen Usern. Adressen zu Präventions- und Entwöhnungsangeboten in Berlin sind in einer Broschüre der Berliner Krebsgesellschaft aufgeführt. Die Broschüre „Ohne Zigarette leben“ kann auf den Internetseiten der Berliner Krebsgesellschaft kostenlos heruntergeladen werden.
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