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Warum ist Vitamin D so wichtig?

Donnerstag, 22. Oktober 2015 – Autor: Angela Mißlbeck
Jedes Jahr im Herbst wird vor einem Vitamin-D-Mangel gewarnt. Doch was ist dran an den Warnungen? Warum ist das Vitamin so wichtig? Wir sind diesen Fragen auf den Grund gegangen.
Vitamin-D-Mangel: Gefahr droht vor allem Älteren, Babys und Kindern.

Das fettlösliche Vitamin D bildet der Körper mit genug Sonnenlicht selbst. – Foto: Zerbor - Fotolia

Der Klimawandel habe schlimme Folgen für die Gesundheit, hieß es kürzlich. Weil der Sommer verregnet gewesen sei und der Herbst so früh einsetze, drohe nun Vitamin-D-Mangel, so die Warnung. Dabei steht eines fest: Vitamin-D-Mangel hat in unseren Breitengraden mit dem Klimawandel sehr wenig zu tun. Er beschäftigte Mediziner und Ernährungsexperten bereits, bevor vom Klimawandel überhaupt die Rede war. Einfluss haben aber die Jahreszeiten.

Vitamin D hat eine Sonderstellung unter den Vitaminen inne. Denn es wird sowohl mit der Nahrung aufgenommen als auch vom Körper selbst gebildet. Damit der Körper das Vitamin selbst herstellen kann, braucht er Sonnenlicht, genauer gesagt UVB-Strahlen. Klar ist: Die Vitaminzufuhr über die Nahrung reicht allein nicht aus. Wieviel Sonnenlicht nötig ist, damit der Körper ausreichend Vitamin D produziert, ist dagegen umstritten.

Vitamin D stärkt die Knochen

Vitamin D braucht der Körper für die Knochenbildung. Das Sonnenvitamin regelt den Calcium- und Phosphatstoffwechsel und fördert dadurch die Knochen-, aber auch die Zahnhärtung. Deshalb ist für Babys und Kinder in der Wachstumsphase eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr wichtig. Bei einem Vitamin-D-Mangel im Säuglings- und Kindesalter erhalten die Knochen zu wenig Mineralstoffe. Sie bleiben weich und können sich verformen. Dann spricht man von Rachitis.

Auch bei Menschen über 40 Jahren, vor allem bei Frauen, spielt das Sonnenvitamin eine wichtige Rolle zur Vorbeugung einer Osteoporose. Eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung kann das Risiko für Stürze und Knochenfrakturen bei Menschen im höheren Lebensalter senken. Liegt ein echter Mangel vor, kann es dagegen zu einer Osteomalazie kommen, einem Weichwerden der Knochen. Das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel steigt ab dem 40 Lebensjahr wieder, weil dann die Fähigkeit des Körpers nachlässt, das Vitamin selbst zu bilden.

Bei Rückenschmerzen auch an Vitamin-D-Mangel denken

Vitamin D wirkt nicht nur an Zahn- und Knochenhärtung, sondern auch noch an anderen Stoffwechselvorgängen mit. Außerdem beeinflusst es die Muskelkraft. Deshalb sollte bei anhaltenden Rücken- oder Muskelschmerzen auch der Vitamin D-Status überprüft werden.

„Die derzeitige Datenlage bestätigt, dass eine gute Vitamin-D-Versorgung bei älteren Menschen das Risiko für Stürze, Knochenbrüche, Kraftverlust, Mobilitäts- und Gleichgewichtseinbußen sowie vorzeitigen Tod senken kann“, so die DGE. Dagegen gebe es keine hohe Beweiskraft dafür, dass eine gute Vitamin D-Zufuhr das Risiko für Krebskrankheiten, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes mellitus Typ 2 reduziert. Über die Zusammenhänge mit diesen chronischen Erkrankungen wie auch mit Krebs gibt es unter Medizinern derzeit noch viele Diskussionen. Oft ist nicht klar, was Ursache und was Folge ist. Eine eindeutige Antwort auf die Frage, ob ein Vitamin-D-Mangel eine Krebsentstehung begünstigen oder eine Krebserkrankung zu einem Vitamin-D-Mangel führen kann, ist die Wissenschaft bislang schuldig.

Foto: Zerbor – fotolia.com

Hauptkategorie: Prävention und Reha
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