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TK setzt auf Teletherapie gegen Stottern

Sonntag, 19. April 2015 – Autor: Cornelia Wanke
Gesetzliche Krankenkassen setzen immer mehr auch auf innovative Versorgungsformen: So hat die Techniker Krankenkasse für ihr Projekt "Teletherapie Stottern" kürzlich sogar den Medizin-Management-Preis verliehen bekommen.

Innovative Versorgung mit e-Health - hoch im Kurs? – Foto: Stephan Karg

Beim Projekt „Teletherapie Stottern“ arbeiten das Institut der Kasseler Stottertherapie, das PARLO-Institut und die Techniker Krankenkasse eng zusammen. Über eine Online-Plattform können Therapeut und Patient realitätsnahe Meetings und Trainings abhalten. So sparen sie Anfahrtskosten, sind zeitlich und räumlich flexibel. Der Medizin-Magement-Preis wurde auf dem Innovations-Konvent im Rahmen der conhIT in Berlin verliehen. Dort präsentierten 28 Bewerber ihre Projekte vor Jury und Publikum.

E-Health kann helfen, die Adhärenz zu verbessern

Den zweiten Platz erreichte das Projekt iSurgeon, ein Sensor- und Expertenmodell-basiertes Trainingssystems für die chirurgische Aus-und Weiterbildung, eingereicht von der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie des Universitätsklinikum Heidelberg. Auf Platz 3 wählte die Jury CANKADO, ein e-Health-Projekt zur Steigerung der Therapieadhärenz in der Onkologie von der Gesellschaft für moderne Kommunikation in der Medizin GEMKOM.

Die meisten Zuschauer-Stimmen, und damit den Publikumspreis, erhielt das Vernetzungsmodell Doc.Verena. Das Modell vernetzt niedergelassene Ärzte mit Rehabilitationskliniken im Rahmen der stationären psychosomatischen Behandlung. Eingereicht wurde das Projekt von der Dr. Ebel Fachkliniken GmbH & Co. und der Heinrich Heine Klinik KG.

Idee des Preises ist es, innovativen Versorgungsformen einen Schub zu geben

Erstmals hat der Medizin-Management-Verband 2015 ebenfalls den Medizin-Management-Nachhaltigkeitspreis ausgelobt. „Der Preis zeichnet Einsendungen der vergangenen Jahre aus, die sich auf besonders bemerkenswerte Weise weiterentwickelt haben“, schreiben die Macher des Preises dazu. Den Nachhaltigkeitspreis vergab die Jury an das Projekt "Was hab' ich?". Der kostenfreie Übersetzungsdienst für medizinische Befunde in laienverständliche Sprache habe sich erfolgreich als Wahlfach an Universitäten etabliert. Zudem umfasse er inzwischen auch die Übersetzung von Klinik-Entlassbriefen.

Die Idee des Preises ist es, “Neugierde und Bereitschaft zum Experimentieren wieder zu wecken“, so Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, Alterspräsident des Deutschen Bundestages und ehemaliger Forschungsminister. Der Schirmherr des Preises meint, neue Ideen täten gut – „gerade dem Gesundheitswesen, das aktuell zwischen den großen Herausforderungen des demographischen Wandels und der Digitalisierung und den neuen Mediennutzungsgewohnheiten der Patienten steht“. Deshalb wolle der Preis exzellente Vorhaben in der Gesundheitswirtschaft fördern. Der Medizin-Management-Preis ist mit 3.500 Euro dotiert.

Foto: Fotolia - XtravaganT

Hauptkategorie: Gesundheitspolitik

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