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Tai Chi und Qigong schützen das Herz

Sonntag, 12. Juni 2016 – Autor:
Tai Chi, Qigong und Baduanjin haben einen günstigen Einfluss auf Herz und Kreislauf. Das hat jetzt eine Meta-Analyse von 35 randomisierten Studien mit über 2.000 Teilnehmern gezeigt.
Tai und Qigong schützen das Herz

Chinesische Übungen wie Tai Chi und Qigong können das Herz-Kreislauf-System schützen – Foto: Monika Wisniewska - Fotolia

Traditionelle chinesische Übungen aus Tai Chi, Qigong und Baduanjin werden langsam durchgeführt und treiben den Puls kaum in die Höhe. Daher können sich viele Menschen kaum vorstellen, dass das Durchführen der Übungen Herz und Kreislauf stärken könnte. Doch eine chinesische Meta-Analyse belegt nun die positiven Wirkungen des Trainings. 35 randomisierte Studien mit insgesamt 2.249 Teilnehmern wurden dafür von den chinesischen Forschern ausgewertet.

Tai Chi, Qigong und Co. senken den Blutdruck

Wie sich zeigte, konnten durch Tai Chi, Qigong und Baduanjin bei Patienten mit kardiovaskulären Vorer­kran­kungen der systolische Blutdruck im Durchschnitt um 9,12 mmHg und der diastolische Blutdruck um 5,0 mmHg gesenkt werden. Wie bedeutsam das ist, zeigen andere Studien, die nachweisen konnten, dass ein Rückgang des Blutdrucks um 10/5 mmHg langfristig das Risiko für Schlaganfälle und koronare Herzerkrankungen um 41 beziehungsweise 22 Prozent senken kann.

Auch auf die Blutfettwerte hatten die Übungen aus Tai-Chi und Co. einen positiven Einfluss, allerdings nur in geringem Ausmaß. Einen signifikanten Einfluss konnten die Forscher auf das B-natriuretische Peptid (BNP) nachweisen, was auf eine Schutzwirkung gegen eine Herzmuskelschwäche im Alter hinweisen könnte. Verbessert hatte sich bei den Probanden zudem die 6-Minuten-Gehstrecke, ebenfalls ein Marker für die kardiale Gesundheit.

Experten zeigen sich von Ergebnissen beeindruckt

Auch ein positiver Einfluss auf die Psyche konnte durch die Übungen aus Tai Chi, Qigong und Baduanjin nachgewiesen werden. So war bei Menschen mit Depressionen ein Rückgang der Symptomatik auf der Hamilton- und der POMS-Skala nachweisbar. Keinen Einfluss konnten die Forscher hingegen bei der Herzfrequenz, der aeroben Fitness und der Einschätzung des allgemeinen Gesundheitszustands zeigen.

Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal of the American Heart Association veröffentlicht. Vertreter der Association wiesen zwar darauf hin, dass die Analyse gewisse methodische Schwächen habe, dennoch zeigten sie sich von den Ergebnissen beeindruckt. Man könne Patienten die Übungen daher durchaus empfehlen, so die Experten.

Foto: © Monika Wisniewska - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin

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