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Smokerface-App motiviert zum Rauchstopp

Dienstag, 15. November 2016 – Autor: Anne Volkmann
Für Jugendliche ist das Aussehen meist wichtiger als Gesundheitsfragen. Diese Tatsache macht sich die Smokerface-App zunutze und zeigt jungen Leuten, wie sie in der Zukunft aussehen werden, wenn sie nicht aufhören zu rauchen.
App zur Rauchentwöhnung

Wer lange ein jugendliches Aussehen behalten will, sollte nicht rauchen – Foto: Malyeuski Dzmitry - Fotolia

Lungenkrebs, Raucherhusten, Schlaganfall – Jugendliche lassen sich kaum von medizinischen Fakten und erwiesenen Gefahren des Tabakkonsums vom Rauchen abhalten. Was sie jedoch zu einer Veränderung des Verhaltens motivieren kann, ist die Eitelkeit. Das hat der Medizinstudent Titus Brinker aus Bünde erkannt und seine Smokerface-App entwickelt. Mit ihr kann man ein Selbstporträt virtuell in die Raucherzukunft transformieren. In 3D kann sich der Nutzer dann anschauen, wie er in einem, drei, sechs, neun oder zwölf Jahren aussehen könnte – bei täglichem Genuss einer Packung Zigaretten. Die App gibt es kostenlos für Android und iPhone.

Aussehen für Teenies wichtiger als Gesundheit

Nach dem Download und der Aufnahme eines Selfies transformiert die Anwendung das Selbstporträt nach wissenschaftlichen Maßstäben in die vermutliche Zukunft. Damit hat Brinker einen Weg gefunden, über die Eitelkeit die Aufmerksamkeit von Jugendlichen zu gewinnen. Die App will Jugendliche jedoch nicht verängstigen, sondern altersgerecht informieren, betont er. „Teenies interessieren sich mehr für Selfies als für Lungenkrebs“, so der Medizinstudent, der an der Medizinfakultät Gießen als Dozent für ein Tabakentwöhnungswahlfach tätig ist und sich seit Jahren in Schulen für eine altersgerechte Aufklärung engagiert.

Die Entwicklung der App wurde von der Deutschen Herzstiftung und dem Deutschen Zentrum für Lungenforschung gefördert. „Der beschleunigte Altersprozess durch das Rauchen ist beeindruckend dargestellt“, kommentiert Professor Helmut Gohlke, Vorsitzender der Projektgruppe Prävention bei der Deutschen Herzstiftung e.V., das Projekt. Wer beim Anblick seines fiktiven Raucherportraits direkt mit dem Rauchen aufhören will, erhält dann auch gleich gratis die Smokerstop-App angeboten, die ebenfalls von Brinker entwickelt wurde.

Individuelles Feedback hilft bei Rauchentwöhnung

In diesem Programm zur Rauchentwöhnung wird der User individuell bei der Entwöhnung unterstützt. Dazu gibt er sein individuelles Rauchverhalten und seine persönlichen Ziele ein und erhält dann ein auf ihn zugschnittenes Feedback. Zudem wird ihm anhand seines Selbstporträts vorgeführt, wie er sich nach dem Rauchstopp erholt. Zusätzlich gibt es eine Beratung zu Rauchentwöhnungsstrategien und beispielsweise zur Vermeidung einer Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp. Die Smokerface-App hat seit ihrer Einführung bereits einen sehr großen Zulauf erfahren. Nach Ansicht von Gohlke können auch Ärzte ihren Patienten die kostenlose App empfehlen.

Foto: © Malyeuski Dzmitry - Fotolia.com

Hauptkategorie: Gesundheitspolitik
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