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„Smarte“ Unterstützung bei der Versorgung von chronisch Kranken

Sonntag, 13. April 2014 – Autor: Cornelia Wanke
Die virtuelle Handy-Visite, die Übermittlung des Blutdrucks per Mobiltelefon oder das Weiterleiten von Röntgenbildern via MMS – Mobilfunkanwendungen werden immer wichtiger. Auch der Weltgesundheitstag Anfang April widmete sich dem Thema.

Nicht nur fürs Business gut: Smartphones unterstützen auch bei der medizinischen Versorgung.

So berichtete das Informationszentrum Mobilfunk (IZMF) über aktuelle Entwicklungen in der Telemedizin, dass diese zwar ärztliche Untersuchungen nicht ersetzen können, „sie tragen aber gerade in ländlichen Gebieten, in denen ein Arztbesuch oft mit langen Anfahrten verbunden ist, dazu bei, die Versorgung von Patienten zu verbessern“, so das IZMF. Mit mobilen Kontrollgeräten könnten Ärzte den Gesundheitszustand ihrer Patienten aus der Ferne beobachten und bei Bedarf entsprechende medizinische Maßnahmen einleiten. „So verbessert „mHealth“, nicht nur die Patientenversorgung, sondern entlastet gleichzeitig das Gesundheitswesen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Zentrums.

Mobile Anwendungen spielen vor allem bei chronischen Erkrankungen eine große Rolle

Eine wichtige Rolle spiele mHealth inzwischen in der medizinischen Vorsorge und Betreuung von Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen oder Bluthochdruck. Mobile Anwendungen, die chronisch kranken Patienten ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen können, werden in ausgewählten Modellregionen Deutschlands getestet. Beispielsweise können im Rahmen des Projektes „Gesundheitsregion der Zukunft Nordbrandenburg – Fontane“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, Patienten, die einen Herzinfarkt erlitten haben und ärztlich beobachtet werden müssen, ihre Blut- und Herzwerte sowie den Blutdruck selbst erfassen und über ein mobilfunkgestütztes Gerät in die Telemedizinzentren nach Cottbus und Brandenburg übermitteln. Verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand, werden der Hausarzt und der zuständige Facharzt von den Telemedizinzentren per Mobilfunk informiert und können schnell eingreifen.

Auch die Weltgesundheitsorganisation macht sich für mobile Health stark

In der Entwicklung befinden sich nach Angaben des IZMF vor allem Anwendungen, bei denen mHealth- und Smart-Home-Assistenzsysteme zusammenwachsen. „Das Bindeglied sind Smartphones: Mit ihnen lassen sich viele Funktionen im Haushalt – vom Licht über die Heizung bis zum Öffnen der Fenster – per App fernsteuern. In Zukunft könnten diese Anwendungen mit Bewegungssensoren in Mobiltelefonen, in der Kleidung oder im Fußboden kombiniert werden und so zum Beispiel erkennen, ob eine eingeschaltete Herdplatte vergessen wurde oder ob eine Person gestürzt ist“, Schreibt das Informationszentrum.

Um den Einsatz mobiler Technologien im Gesundheitswesen weltweit zu fördern, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Herbst 2012 zusammen mit der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) die „mHealth Initiative“ ins Leben gerufen. Ziel des weltweiten Projektes ist es, die Vorsorge und Behandlung chronischer Krankheiten vor allem in Ländern mit mangelhafter medizinischer Versorgung zu verbessern.

Foto: PureSolution - Fotolia.com

Hauptkategorien: Gesundheitspolitik , Medizin

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