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Schulbezogene Auffälligkeiten nehmen zu

Montag, 2. August 2010 – Autor:
Zum Schuljahresende verzeichnete Vivantes steigende Anmeldungs- und Aufnahmezahlen in den Kliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Klinikum im Friedrichshain und in der Tagesklinik im Klinikum Neukölln. Aktuell erhalten mehr als die Hälfte aller Patienten Beratungs- und Therapieangebote wegen schulbezogener Auffälligkeiten.
Schulbezogene Auffälligkeiten nehmen zu

Foto: DAK

 

Die Vivantes Klinken für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik behandeln jedes Jahr etwa 1.500 Patienten stationär und tagesklinisch. Anhand der steigenden Patienten-Zahlen lässt sich ein Trend beobachten: Seelische Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen zeigen sich immer häufiger in der Schule.

Kinder in der Schule: Anpassungsdruck und Störungen

"Der Anpassungsdruck für Kinder und Jugendliche in der Schule hat stark zugenommen", sagt Dr. Oliver Bilke, Chefarzt der Klinik und Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. "Die Zahl an jungen Patienten mit schulbezogenen Störungen steigt jedes Jahr. Vergleichen wir die aktuelle Zahl mit der vor zehn Jahren, kommen wir auf eine Verdopplung der Patienten mit schulbezogenen Störungen. Besonders zum Schuljahresende steigt die Patientenzahl noch einmal zusätzlich an. In der schulfreien Zeit haben viele Familien mehr Ruhe und können sich gezielt den in der Schule beobachteten Problemen widmen", erklärt Bilke. Gleichzeitig seien die Lehrer aber auch aufmerksamer für seelische Probleme ihrer Schüler geworden und Eltern erkennen früher den Zusammenhang zwischen Überforderung und seelischer Not.

Was sind schulbezogene Auffälligkeiten?

Schulbezogene Auffälligkeiten zeigen sich häufig in der Schuleingangsphase, etwa in Form von Lese-Rechtschreibschwächen, Konzentrationsmängel oder so genannten Anpassungsstörungen, bei denen das Kind die neue Umgebung nur schwer akzeptieren kann. Im weiteren Verlauf der Schulzeit kann es bei Jugendlichen verstärkt zu Leistungsängsten, Essstörungen oder Depressionen kommen. Auch eine unerkannte Hochbegabung kann sich in Auffälligkeiten äussern. Bilke rät Familien, länger anhaltende Schwierigkeiten des Kindes nicht leichtfertig als für die Pubertät typische Phase zu betrachten. "Viel mehr kann eine frühzeitige Diagnostik, Beratung oder Therapie der Entwicklung ernster seelischer Erkrankungen gut vorbeugen."

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