Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Schmerzen ohne Medikamente behandeln

Donnerstag, 8. September 2016 – Autor:
Millionen Deutsche leiden unter chronischen Schmerzen. Immer mehr von ihnen setzen auf komplementärmedizinische Behandlungen. Forscher haben nun analysiert, bei welchen Beschwerden Yoga, Meditation und Massagen tatsächlich helfen.
Chronische SChmerzen behandeln

Bei Schmerzen können alternative Heilverfahren sinnvoll sein

Chronische Schmerzen gehören zu den häufigsten Erkrankungen. Weltweit leiden Schätzungen zufolge etwa eineinhalb Milliarden Menschen darunter. In Deutschland sollen es über zwei Millionen sein. Häufig werden den Betroffenen starke Schmerzmittel, Antidepressiva oder Antiepileptika verschrieben. Doch diese Medikamente können schwere Nebenwirkungen hervorrufen, abhängig machen oder selbst wiederum zu chronischen Schmerzen führen. Außerdem wird durch die Arzneimittel häufig keine vollständige Linderung der Schmerzen erreicht. Das Interesse an alternativen Heilverfahren wächst daher. Wissenschaftler vom US-National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH) haben nun in den Mayo Clinic Proceedings einen Überblick über die derzeitige Evidenz der unterschiedlichen komplementärmedizinischen Therapien gegeben.

Yoga, Akupunktur und Tai Chi können Schmerzen bekämpfen

Zu den komplementärmedizinischen Therapien, die bei Schmerzen eingesetzt werden, gehören Akupunktur, Osteopathie, Massagen, Meditation, Nahrungsergänzungsmittel, Yoga, Tai Chi oder Chi Gong. Diese Behandlungsmethoden werden seit einigen Jahren immer öfter in randomisierten kontrollierten Studien auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit hin untersucht. Forscher um den Epidemiologen Richard Nahin haben nun die Ergebnisse aus 105 Studien zusammengefasst.

Wie sich zeigte, gibt es mehrere komplementärmedizinische Ansätze, durch die Schmerzen wirksam und sicher bekämpft werden können, auch wenn sie - ähnlich wie Medikamente - die Schmerzen selten vollständig lindern. Die beste Evidenz für eine Wirkung bei Rückenschmerzen zeigten Yoga und Akupunktur. Knieschmerzen konnten gut durch Akupunktur und Tai Chi gelindert werden, Nackenschmerzen eher durch Massagen. Bei Kopfschmerzen und Migräne erzielten wiederum Entspannungsübungen die beste Wirkung. Bei Fibromyalgie konnten nicht ganz so überzeugende Ergebnisse erzielt werden, dennoch scheinen Entspannungsübungen und Tai Chi hier eine gewisse Wirkung zu haben.

Schmerzmittel können Magen-Darm-Trakt schädigen

Chronische Schmerzen gehören mittlerweile zu den Volkskrankheiten. Die häufigsten Ursachen sind rheumatische Erkrankungen wie Arthritis, Erkrankungen des Nervensystems oder Probleme mit der Rückenmuskulatur oder der Wirbelsäule. Schmerzpatienten erhalten häufig eine multimodale Therapie, bei der verschiedene Verfahren miteinander kombiniert werden. Dadurch kann beispielsweise die Menge der notwendigen Schmerzmittel reduziert werden. Neben Physiotherapie und alternativen Heilverfahren wie Yoga oder Akupunktur kommen dabei meist auch psychotherapeutische Interventionen zum Einsatz.

Foto: drubig-photo - Fotolia.com

Hauptkategorie: Medizin

Weitere Nachrichten zum Thema Chronische Schmerzen

Patienten mit chronischen Schmerzen bekommen zu viele Medikamente verschrieben, Bewegungstherapien werden dagegen vernachlässigt. Das ist ein vorläufiges Fazit des Projekts PAIN2020, das vor zwei Jahren von der Deutschen Schmerzgesellschaft und der BARMER ins Leben gerufen wurde.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin