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Psychische Erkrankungen als Herausforderung an die Gesellschaft

Montag, 19. November 2012 – Autor: Anne Volkmann
Psychische Erkrankungen entwickeln sich zu einer immer größeren Herausforderung an die Gesellschaft. Darüber berichten heute Experten in einer Beilage des Tagesspiegels, die in Kooperation mit Gesundheitsstadt Berlin entstanden ist.
Psychische Erkrankungen nehmen zu

Depressionen nehmen immer weiter zu

Stress und Burnout sind in aller Munde, und immer öfter berichten Medien über psychische Probleme am Arbeitsplatz und über die gestiegene Anzahl von Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen. Das ist nicht nur für die Betroffenen selbst eine große Belastung, auch der volkswirtschaftliche Schaden ist enorm. So entstehen den Unternehmen nach jüngsten Berechnungen der Bundesregierung jährlich Produktionsausfälle von rund 26 Milliarden Euro aufgrund psychischer Erkrankungen.

Vor diesem Hintergrund wird die Frage immer wichtiger, wie sich Stress und psychischen Erkrankungen vorbeugen lässt. Diese Frage zu beantworten, ist eine Aufgabe, vor die sich die Wissenschaft gestellt sieht, aber auch eine Herausforderung an Gesellschaft, Politik und nicht zuletzt die Arbeitgeber. So wird im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsfürsorge das Thema Stressprävention immer wichtiger werden. Das geht weit über Sport- und Entspannungskurse hinaus. So werden auch die Schulung und Sensibilisierung von Führungskräften sowie ein Familienservice, der bei Notfällen einspringt, oder ein anonymes Sorgentelefon von einigen Betrieben bereits mit guten Erfolgen eingesetzt.

Versorgung psychisch Erkrankter muss besser werden

Wenn ein Mensch dann doch krank wird, ist es besonders wichtig, dass er möglichst schnell die richtige Behandlung erfährt, damit einer Chronifizierung vorgebeugt wird. Doch die Versorgungssituation für psychisch erkrankter Menschen lässt an vielen Stellen zu wünschen übrig. Noch immer sind die Wartezeiten bei Psychiatern viel zu lang, und nach einem stationären Aufenthalt fallen viele Betroffene in ein Loch, da nur selten ein nahtloser Übergang in eine ambulante Betreuung gewährleistet ist.

Neben der richtigen und schnellen medizinischen Versorgung ist es auch von großer Bedeutung, dass sich der Umgang mit psychischen Erkrankungen ändert, dass sich Betroffene nicht mehr verstecken müssen und offen mit ihrer Erkrankung umgehen können. Hier sind wiederum Politik, Arbeitgeber, aber auch Medien und Verbände gefragt, zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen beizutragen.

Weitere Themen der Beilage sind unter anderem: psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, Qualität der stationären Versorgung, alternative Arbeitskonzepte für Betroffene, personalisierte Psychiatrie sowie Aufgaben und Chancen der neurobiologischen Forschung.

Foto: Friedberg, Fotolia.com

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