Projekt „Familienzeit“ stärkt Krebskranke
Durch eine Krebserkrankung rutschen etliche Familien in eine prekäre wirtschaftliche Lage. Insbesondere alleinerziehende Mütter und Väter können sich oft nur noch das Nötigste leisten, wenn sie krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten können. Eine Reise oder ein Ausflug ist für die meisten aus eigener Kraft nicht mehr drin. Dabei täte gerade ihnen eine Abwechslung gut. Für diese Familien hat die Berliner Krebsgesellschaft das Projekt „Familienzeit“ aufgelegt. Mit bis zu 400 Euro bezuschusst die gemeinnützige Organisation einen „besonderen Wunsch“ auf Antrag. Krebspatienten, die eine besondere Bedürftigkeit nachweisen können, haben gute Chancen, die Unterstützung zu bekommen.
Auszeit vom Alltag tut gut
„Mit dem Projekt wollen wir krebsbetroffene Familien mit einem schmalen Geldbeutel stärken“, erläutert die Geschäftsführerin der Berliner Krebsgesellschaft und der Krebsstiftung Berlin Dr. Kristina Zappel. „Die vielen positiven Rückmeldungen zeigen uns, wie gut so eine Auszeit vom Alltag tut.“
Das Projekt hat die Berliner Krebsgesellschaft gemeinsam mit ihrer Stiftung ins Leben gerufen. Bislang haben zehn Familien davon profitiert und sich die unterschiedlichsten (Reise)-Wünsche erfüllt. Eine Familie besuchte zum Beispiel das Disneyland in Paris, eine andere fuhr an die Nordsee. Die 53-Jährige Julia, eine alleinerziehende Mutter aus Berlin, nutzte die Familienzeit, um Wanderschuhe zu kaufen und mit ihrer 11-jährigen Tochter im Harz zu wandern. Ihr Antrag wurde genehmigt, weil die krebskranke Frau jetzt von einem bescheidenden Arbeitslosengeld leben muss.
Familienzeit kann bei der Berliner Krebsgesellschaft beantragt werden
Dr. Zappel möchte nun weitere Familien ermuntern, einen Antrag auf „Familienzeit“ zu stellen. So wie im Fall von Julia ist die Bewilligung aber an bestimmte Voraussetzungen geknüpft. Weitere Auskünfte erteilt die Berliner Krebsgesellschaft unter der Telefonnummer (030) 283 2400 oder per E-Mail info[at]berliner-krebsgesellschaft.de.
Foto: AOK Mediendienst