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Plastik in Kabeljau und Hering nachgewiesen

Donnerstag, 18. August 2016 – Autor:
Fisch ist gesund, heißt es. Was Forscher jetzt in Hering, Makrele und Kabeljau gefunden haben, dürfte diesen Glauben erschüttern: jede Menge Plastikmüll.
Plastikflasche am Strand: Über Fische gelangt Plastikmüll auf den Teller

Plastikflasche am Strand: Über Fische gelangt Plastikmüll auf den Teller – Foto: frinz - Fotolia

Dass in den Weltmeeren Plastikmüll schwimmt, ist bekannt. Da liegt es nahe, dass dieser über Fische auch in den menschlichen Magen gelangt. Denn Meerestiere nehmen mit der Nahrung auch Mikroteilchen an Plastik auf. Die Kunststoff-Belastung beliebter Speisefische hat nun das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) belegen können. Die Forscher hatten Heringe, Makrelen, Kabeljau, Kliesche und Flunder untersucht. Von den insgesamt 290 untersuchten Fischen waren 5,5 Prozent mit Kunststoff belastet. Am stärksten waren Hering und Makrele betroffen. Von diesen im freien Wasser lebenden Fische waren durchschnittlich 10,7 Prozent kontaminiert, von den am Meeresgrund lebenden Fischen (Kabeljau, Kliesche und Flunder) waren es 3,4 Prozent.

Plastik wird zu Mikroplastik zermalmt

Nach Auskunft des Umweltbundesamtes landen jedes Jahr 30 Millionen Tonnen Plastik in unseren Weltmeeren. Dabei handelt es sich beispielsweise um abgerissene Fischernetze und -taue, Plastiktüten, Flaschen und Babywindeln. Manche Plastikmüll-Strudel im Meer sind so groß wie Mitteleuropa. Durch Wellenbewegung und UV-Einstrahlung wird das Plastik zu kleineren Teilchen zerrieben, bis es schließlich Mikroplastik ist. Manche Teilchen sind so klein, dass man sie nur unter dem Mikroskop erkennen kann. Fische sind die ersten Leidtragenden. Was das für den Menschen bedeutet, muss noch untersucht werden. Auf Dauer dürfte der Fischverzehr aber nichts Gutes verheißen.

Müll reduzieren

Als größte Meeresverschmutzer gelten die südostasiatischen Staaten China, Indonesien, Vietnam und die Philippinen. Erhebliche Mengen an Plastik geraten auch vom Land ins Meer, denn Kläranlagen können Mikroplastik nur unzulänglich herausfiltern. Rüdiger Lobitz vom Infodienst aid meint, es reiche nicht mit dem Finger auf andere zu zeigen. Jeder einzelne von uns könne etwas gegen die Plastikflut tun: „reduce, reuse, recycle.“ Heißt übersetzt: Einweg-Verpackungen reduzieren, solange wie möglich wiederverwerten und ordnungsgemäß entsorgen.

Foto: © frinz - Fotolia.com

Hauptkategorien: Medizin , Gesundheitspolitik
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