„Pflege braucht die Kapitaldeckung”
Mittwoch, 6. Mai 2015
– Autor:
Cornelia Wanke
Der Beitragssatz in der sozialen Pflegeversicherung wird bis zum Jahr 2060 auf 5,5 % anwachsen – mit danach weiter steigender Tendenz. Das ist das Ergebnis einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP).
Generationengerechtigkeit adé? Darauf weist eine Studie der PKV hin.
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Die Studie zeige die Finanzierungsprobleme der umlagefinanzierten Pflegeversicherung und verdeutliche die „zunehmende Versorgungslücke“, schreibt die PKV in einer Pressemitteilung. Die Studie „Pflege: Notwendigkeit der Kapitaldeckung bleibt – Eine Analyse der neusten Entwicklung“ bediene sich aktueller empirischer Daten der Versichertenzahlen und der Einkommensverteilung, um die zukünftige Entwicklung der sozialen Pflegeversicherung fortzuschreiben.
Finanzierungssituation ist zwar immer noch recht komfortabel – das wird sich aber schnell ändern
Zwar finde man in dem umlagefinanzierten System der sozialen Pflegeversicherung noch immer eine komfortable Finanzierungssituation vor. Dies werde sich aber zunehmend verändern: „Die steigenden Beitragssätze treffen die jüngeren Jahrgänge unverhältnismäßig stark und führen zu einer ausgeprägten Ungerechtigkeit in der Belastung der Generationen. Die heute Erwerbstätigen finanzieren die heute Pflegebedürftigen – ohne sicher sein zu können, dass auch sie selbst in Zukunft versorgt werden“, so heißt es bei der PKV. Insgesamt zeige sich in der Pflegeversicherung eine wachsende Umverteilung von Jüngeren hin zu Älteren. Dieser Umverteilungsstrom habe sich bereits in der Vergangenheit verstärkt und werde weiter zunehmen.
Pflegevorsorgefonds ist ein richtiger Schritt – reicht aber bei weitem nicht aus!
„Um den Problemen nachhaltig zu begegnen, ist mehr Kapitaldeckung notwendig. Der 2015 eingeführte Pflegevorsorgefonds ist vor diesem Hintergrund ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber bei weitem nicht aus“, schreibt die PKV weiter. Die Analyse weise nach, dass die Ausgestaltung des Pflegevorsorgefonds nicht zielgenau ist – „und er ist auch nicht ausreichend vor dem Zugriff der Politik geschützt. Die Notwendigkeit, das Pflegerisiko in größerem Maße kapitalgedeckt abzusichern, bleibt damit bestehen und verstärkt sich sogar.“