„Personalnotstand ist heute schon spürbar”
Forsa hat im Auftrag der Personalberatung Rochus Mummert 100 Geschäftsführer und Direktoren deutscher Kliniken befragt. Das Ergebnis: 23 Prozent der deutschen Kliniken sehen sich laut Studie nur bedingt bis gar nicht in der Lage, dem Mangel an Ärzten, Pflegepersonal oder auch in der Verwaltung noch zu begegnen. Jedes zehnte Krankenhaus spricht sogar von einem Personalnotstand. Unter den Häusern in öffentlicher Trägerschaft sehe sogar jedes sechste die Schmerzgrenze in Sachen Personal als erreicht an, so Rochus Mummert in einer Pressemitteilung.
Immer mehr Mitarbeiter leiden an Burnout oder haben innerlich schon gekündigt
Darüber hinaus habe die dünne Personaldecke erhebliche Folgen. So führe der damit einhergehende Leistungsdruck bereits in jedem zweiten Krankenhaus zu einem erhöhten Krankenstand. „Jeder dritte Klinikchef räumt darüber hinaus ein, dass aufgrund der wachsenden Belastung die Zahl der Burnout-Fälle innerhalb seiner Belegschaft steigt. Zudem sind bei gut jedem fünften Mitarbeiter erste Anzeichen einer inneren Kündigung zu verzeichnen“, so Rochus Mummert.
Klinikmanager warnen: Personalmangel beeinflusst Klinikalltag negativ
"Da - unabhängig von der Art der Trägerschaft - gut jede zweite Klinik erwartet, dass die personelle Aufstellung schon in den kommenden zwölf Monaten eher schwieriger werden wird, dürfte sich die Situation schon bald abermals verschärfen", wird Dr. Peter Windeck, Studienleiter und Geschäftsführer von Rochus Mummert Healthcare Consulting, zitiert. "Unsere Studie zeigt eindeutig, dass der drohende oder sogar schon akute Personalmangel die deutschen Krankenhäuser massiv umtreibt und vielerorts den Klinikalltag negativ beeinflusst", so Windeck weiter.
Das unterstreichen nach Aussagen von Rochus Mummert auch die Reaktionen der Klinikmanager auf den nun vorliegenden Gesetzesentwurf zur Krankenhausreform. Die Klinikchefs warnten eindringlich davor, bei der aktuellen Qualitätsdebatte den Faktor Personal - von der Vergütung bis hin zur Fort- und Weiterbildung - außen vor zu lassen. "Aus der täglichen Praxiserfahrung in den Krankenhäusern heraus kann ich mich diesem Appell nur anschließen", sagt Rochus-Mummert-Geschäftsführer Windeck.
Foto: © Marco 2811