Obduktionsbericht bestätigt Maserntod
Der vorläufige Obduktionsbericht bestätigt, dass der eineinhalbjährige Junge aus Reinickendorf an Masern gestorben ist. Nach Charité-Angaben hat der Junge noch eine andere Erkrankung gehabt, die aber ohne die Maserninfektion nicht zum Tod geführt hätte. Mehr konnte das Universitätsklinikum aus Schweigepflichtsgründen nicht mitteilen.
Der Junge aus dem Stadtteil Reinickendorf war am 12. Februar an Masern erkrankt und verstarb nur sechs Tage später im Virchowklinikum. Dort konnten die Ärzte aufgrund des extrem schweren Verlaufs nichts mehr für ihn tun. Gestern teilte Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja mit, der Junge sei gegen viele Krankheiten, aber nicht gegen Masern geimpft gewesen.
Masern: Auch Erwachsene können sich jederzeit impfen lassen
Seit Oktober wurden in Berlin fast 600 Masernfälle gemeldet. Schon jetzt handelt es sich um den größten Ausbruch seit Einführung der Meldepflicht im Jahr 2001. Vor diesem Hintergrund rufen Gesundheitspolitiker die Bevölkerung auf, den persönlichen Impfschutz zu überprüfen. Insbesondere (junge) Erwachsene, die nach 1970 geboren wurden, haben oft keine Masernimpfung erhalten. In dieser Gruppe bestehen nach Angaben des Robert Koch-Instituts die größten Impflücken.
Menschen der vorherigen Jahrgänge haben fast ausnahmslos eine Maserninfektion mitgemacht und gelten deshalb als immunisiert. Wer unsicher ist oder zu einer Risikogruppe gehört, kann aber die Masernimpfung auch als Erwachsener jederzeit nachholen. Allerdings müssen alle, die vor 1970 geboren wurden, die Impfung aus eigener Tasche zahlen. Der Präsident der Berliner Ärztekammer Güner Jonitz hat erst gestern an die Kassen appelliert, die Kosten für die Masernimpfung auch für diese Gruppe zu übernehmen.
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