Noch nie hatten die Deutschen so gesunde Zähne
Das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ), die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) stellt die Studie jetzt in Berlin vor. Die Zahl kariesfreier Gebisse hat sich danach in den Jahren 1997 bis 2014 praktisch verdoppelt. Jeder achte ältere Mensch ist völlig zahnlos - im Jahr 1997 war es noch jeder vierte. Die 5. Deutsche Mundgesundheitsstudie erfasste erstmals auch die der sehr alten Menschen.
„Die Studienergebnisse dürfen Patienten und Zahnmediziner stolz machen und belegen, dass die Vorsorge funktioniert und die Bedeutung der Mundgesundheit bei den Patienten steigt“, kommentiert das Dr. Peter Engel, Präsident der BZÄK.
Noch nie hatten die Deutschen so gesunde Zähne
Ausgenommen von dem positiven Trend sind hingegen pflegebedürftige ältere Menschen. Sie haben öfter Karies und weniger eigene Zähne. Die zahmedizinische Prävention erreiche noch nicht alle Bevölkerungsgruppen, betonte Engel. Menschen mit Pflegebedarf oder in sozial schwierigen Lebenslagen profitieren nicht im gleichen Maße davon.
„An dem übergeordneten Ziel, die Mundgesundheit aller Menschen über den gesamten Lebensbogen zu fördern und zu verbessern, halten wir fest“, meint denn auch Dr. Wolfgang Eßer, Vorstands-Vorsitzender der KZBV. Der Parodontitis wollen die Zahnärzte mit neuen Konzepten den Kampf ansagen. „Den Daten zufolge steigt der Behandlungsbedarf dieser stillen Volkskrankheit prognostisch an“, so Eßer. Er appellierte an die Gesetzlichen Krankenkassen, mehr Geld für Präventionsleistungen in diesem Bereich bereit zu stellen.
Gesunde Zähne: Auch soziale Faktoren spielen eine Rolle
Die Deutschen Mundgesundheitsstudien des IDZ liefern seit dem Jahr 1989 wissenschaftlich abgesicherte Erkenntnisse durch repräsentative, bundesweit erhobene Daten. Von Oktober 2013 bis Juni 2014 wurden deutschlandweit mehr als 4.600 Menschen an 90 Standorten sozialwissenschaftlich befragt und zahnmedizinisch untersucht. Berücksichtigt wurden neben klinischen Daten auch umfangreiche soziodemografische und verhaltensbezogene Einflüsse.
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