Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Neue Methode bei Erektionsstörungen

Sonntag, 17. Juni 2012 – Autor: Anne Volkmann
Patienten, die unter Erektionsstörungen leiden, profitieren von einer Methode, bei der Stosswellen angewendet werden. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Bei Erektionsstörungen helfen Stosswellen

Bei Erektionsstörungen helfen Stosswellen

Von einer Erektionsstörung (erektile Dysfunktion, ED) spricht man, wenn ein Mann gar nicht oder nur eingeschränkt fähig ist, eine für zufriedenstellende sexuelle Aktivitäten ausreichende Erektion zu erlangen und zu halten. Erektionsstörungen sind für betroffene Männer häufig ein grosses Problem und können eine gravierende Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität darstellen. Zudem können sie auch die Partnerschaft belasten. Der israelische Wissenschaftler Dr. Ilan Gruenwald aus Haifa macht betroffenen Männern nun Hoffnung. Er hat mit seinen Kollegen eine neue Therapie mit Stosswellen zur Behandlung von Erektionsstörungen getestet. Seine Studie zeigt, dass Stosswellen von niedriger Intensität Männern, die an Erektionsstörungen leiden, wieder zum Geschlechtsverkehr verhelfen können.

Erektionsstörung behandeln

60 Probanden erhielten in 12 Sitzungen entweder eine Behandlung mit Stosswellen oder eine Scheinbehandlung. Sowohl vor als auch nach der Behandlung wurden die ED-Parameter, welche die Erektionsfähigkeit bestimmen, gemessen. Die Forscher stellten fest, dass sich die Werte der mit den Stosswellen behandelten Männer um über 50 Prozent besserten, während sich bei der Pacebo-Gruppe kaum Veränderungen zeigten. Zwei Wochen nach der ersten Behandlung konnten 30 Prozent der behandelten Patienten wieder Geschlechtsverkehr durchführen, während dies keiner aus der Placebo-Gruppe konnte. Die Stosswellen wurden zweimal pro Woche am Penis appliziert und sind aufgrund ihrer geringen Intensität kaum schmerzhaft. Eine weitere Studie mit 67 Männern konnte die Ergebnisse der ersten Untersuchung bestätigen.

Potenzstörungen sind ein häufiges Problem

Erektionsstörungen können psychische und physische Ursachenhaben. Psychische Ursachen können Überforderung, Ängste und Stress sein. Hier kann häufig schon eine Gesprächstherapie Abhilfe schaffen. Als organische Ursachen kommen verschiedene Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Verletzungen am Schwellkörper in Frage. Auch die langjährige Einnahme von Suchtmitteln, übermässiger Alkoholkonsum und Rauchen können Ursache von Erektionsstörungen sein, da sie die Blutgefässe und den Schwellkörper schädigen können.

Besonders ältere Männer leiden häufig an Erektionsstörungen. Schätzungen zufolge hat über die Hälfte aller Männer, die älter als 40 Jahre sind, mehr oder weniger grosse Probleme mit ihrer Erektion. Bei der Behandlung spielen neben der Psychotherapie Medikamente wie der PDE-5-Hemmer Sildenafil (Viagra) die grösste Rolle. Seltener kommt eine Penispumpe zum Einsatz. In manchen Fällen, beispielsweise bei bestimmten Gefässverletzungen, kann auch eine Operation helfen. Die Therapie mit Stosswellen könnte eine weitere Option zur Therapie von Erektionsstörungen darstellen. Sie soll nun durch weitere Studien bestätigt werden.

Foto: Gina Sanders/fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Urologie , Erektionsstörung

Weitere Nachrichten zum Thema Erketionsstörung

16.03.2017

US-Forscher warnen vor bestimmten Mitteln gegen Haarausfall. Die Wirkstoffe Finasterid und Dutasterid können zu Erektionsstörungen und Impotenz führen, insbesondere nach einer längeren Anwendung.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin