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Neue Krebsfrüherkennungsuntersuchungen starten 2017

Donnerstag, 4. Februar 2016 – Autor: Angela Mißlbeck
Im kommenden Jahr sollen die bundesweiten Früherkennungsuntersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs beginnen. Davon geht Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) aus.
Ab 2017 sollen neue Krebsvorsorgeuntersuchungen angeboten werden.

Bundesgesundheitsminister: Krebsvorsorge wird 2017 ausgebaut – Foto: DOC RABE Media - Fotolia

Die Programme zur Verbesserung der bisherigen Früherkennung bei Darmkrebs und Gebärmutterhalskrebs werden nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) derzeit durch den Gemeinsamen Bundesausschuss entwickelt. „Voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres werden Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen erstmals zu diesen beiden Früherkennungsuntersuchungen eingeladen“, teilte das Ministerium im Vorfeld des heutigen Weltkrebstages mit. Die neuen Screeninguntersuchungen werden den Angaben des BMG zufolge durch umfassende Informationen über die Risiken und Chancen der Früherkennung ergänzt.

Die beiden Screening-Maßnahmen sind nur ein Element des Krebsfrüherkennungs- und –registergesetzes, an dessen Umsetzung derzeit noch gearbeitet wird. Auch der Aufbau der flächendeckenden klinischen Krebsregister in den Bundesländern ist noch im Gange. Von der Auswertung der Behandlungsdaten dieser Register verspricht sich das Bundesgesundheitsministerium einen entscheidenden Beitrag dazu, die Therapie und Nachsorge von Krebskranken weiter zu verbessern.

Krebsbekämpfung hat hohe gesundheitspolitische Priorität

„Die Bekämpfung von Krebs bleibt eine gesundheitspolitische Herausforderung ersten Ranges“, so Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe. Deshalb sei es gut, dass Bund, Länder, Selbstverwaltung, Wissenschaft, Fach- und Patientenverbände bei der Umsetzung des Nationalen Krebsplans an einem Strang ziehen. „Wichtig ist, dass die Krebsfrüherkennung weiterentwickelt wird, und die Forschung und unsere gute Krebsversorgung in Deutschland gemeinsam weiter ausgebaut werden“, so Gröhe weiter.

Der Nationale Krebsplan ist im Sommer 2008 vom Bundesgesundheitsministerium gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren ins Leben gerufen worden. Er zielt auf eine weitere Verbesserung der im internationalen Vergleich guten onkologischen Versorgung in Deutschlang, die Weiterentwicklung der Krebsfrüherkennung und die Patientenorientierung zu stärken. Dazu wurden insgesamt 13 Ziele vereinbart, deren Umsetzung derzeit noch läuft. Zu den Zielen zählt auch die Verbesserung der psychoonkologischen Versorgung und der Arzt-Patienten-Kommunikation.

500.000 neue Krebserkrankungen pro Jahr in Deutschland

Rund 500.000 Menschen erkranken in Deutschland laut BMG jedes Jahr an Krebs. Der medizinische Fortschritt und vielfältige Präventionsmaßnahmen haben die Überlebenschancen und die Lebensqualität von Krebskranken zuletzt deutlich gesteigert. Dennoch ist Krebs nach Herz-Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Auch weltweit steigt die Zahl der Krebserkrankungen. Darauf soll der Weltkrebstag am 4. Februar aufmerksam machen.

Weltweit werden nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO bis zum Jahr 2025 jährlich 20 Millionen Menschen an Krebs erkranken. 2012 gab es weltweit rund 14 Millionen neu an Krebs erkrankte Menschen. 8,2 Millionen Krebskranke sind an den Folgen gestorben.

Foto: Doc Rabe Media - fotolia.com

Hauptkategorie: Gesundheitspolitik

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