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Müttergenesungswerk: Kuren jetzt auch für Väter und Pflegende

Sonntag, 10. November 2013 – Autor: Anne Volkmann
Die Erziehungsarbeit lastet heute nicht mehr allein auf den Schultern der Mütter. Auch immer mehr Väter beteiligen sich an der Erziehung oder übernehmen sie sogar ganz. Das Müttergenesungswerk bietet daher jetzt auch für Väter und pflegende Angehörige Kuren an.
Kuren für väter und Pflegende

Immer mehr Väter betreuen ihre Kinder. – Foto: Andrey Bandurenko - Fotolia

Kindererziehung kann harte Arbeit sein, und die daraus resultierenden Belastungen können die Gesundheit gefährden. Erschöpfungszustände bis zum Burnout, körperliche und psychosomatische Erkrankungen können die Folge sein. Für Mütter und seit einiger Zeit auch für Väter stehen daher sogenannte Mütterkuren oder Mutter-Kind-Kuren zur Verfügung. Das Müttergenesungswerk (MGW) hatte bisher allerdings nur die Mütter unterstützt. Das soll sich nun ändern.  

Ab sofort bietet das Müttergenesungswerk auch Vätern und Pflegenden Kurmaßnahmen an. Im Sommer des Jahres wurde dafür die „Zustiftung Sorgearbeit“ gegründet. „Väter und Pflegende sind ab sofort im Müttergenesungswerk genauso gut aufgehoben, wie die Mütter es schon seit über 60 Jahren sind“, kommentierte Marlene Rupprecht, Vorsitzende des Kuratoriums des Müttergenesungswerkes. Der Hauptfokus der Stiftung bleibt jedoch bei den Müttern.

Mehr häusliche Pflege, mehr Väter versorgen Kinder

Das Müttergenesungswerk greift mit dieser Entscheidung die gesellschaftliche Entwicklung auf, durch die immer mehr Väter ihre Kinder versorgen. Erkennbar ist das auch daran, dass immer mehr Väter in Elternzeit gehen – wenn auch meistens nur für zwei Monate. Auch pflegen immer mehr Menschen ihre Angehörigen zu Hause. Mittlerweile werden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mehr als zwei Drittel der rund 2,5 Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland zu Hause versorgt.

In ausgewählten Kliniken werden durch die "Zustiftung Sorgearbeit" nun die Vater-Kind-Maßnahmen sowie Kurmaßnahmen für pflegende Angehörige angeboten. „Der erste Grundstock für die Zustiftung ist in Rekordzeit von den Einrichtungsträgern des Müttergenesungswerkes und privaten Zustiftern zusammengetragen worden. Dafür sind wir sehr dankbar. Jetzt können wir starten“, erklärte Rupprecht. Allerdings sei die „Zustiftung Sorgearbeit“ noch klein. Daher suchen die Initiatoren noch dringend weitere Spender.

Müttergenesungswerk bietet Beratung für Väter, Pflegende und Mütter

Das Müttergenesungswerk bietet Beratungen im Vorfeld der Kurmaßnahme, Informationen zu den Bedingungen für eine Kur sowie zur Nachsorge und allgemeine Aufklärung für Mütter, Väter und Pflegende an. Die Mitarbeiter helfen auch kostenlos bei der Antragstellung. Bundesweit gibt es rund 1300 Beratungsstellen des Müttergenesungswerks. Informationen zu den Kurmaßnahmen sowie die Attestformulare findet man auf der Website des Müttergenesungswerks.

Foto: © Andrey Bandurenko - Fotolia.com

Hauptkategorien: Prävention und Reha , Medizin

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