Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Krebspatienten leben länger

Donnerstag, 6. Februar 2014 – Autor:
Die Zahl der Krebsneuerkrankungen steigt unaufhörlich. Dieses Jahr soll sie hierzulande zum ersten Mal die Halbe Million-Marke übersteigen. Doch die Lebenserwartung hat sich auch verbessert. Ein Überblick.
Krebspatienten leben länger

Mehr Krebserkrankungen, aber bessere Heilungsaussichten

Angesichts des Weltkrebstags am vergangenen Dienstag haben verschiedene Organisationen auf die Bedeutung von Krebs hingewiesen. Das Robert Koch Institut in Berlin schätzt, dass in diesem Jahr voraussichtlich 501.000 Personen in Deutschland an Krebs erkranken werden, davon 236.000 Frauen und 265.000 Männer. Damit wäre erstmals die Marke von einer halben Million Krebsneuerkrankungen geknackt.  

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat unterdessen weltweite Zahlen in ihrem Weltkrebsbericht vorgelegt. Demnach ist Krebs die größte Einzelursache für Sterblichkeit weltweit: 8,2 Millionen Menschen starben in 2012 an einer Krebserkrankung. Der Who zufolge soll das Auftreten von Krebs in den vier Jahren um elf Prozent auf 14,1 Millionen Fälle im Jahr 2012 gestiegen sein. Das entspricht der Bevölkerung der größten Stadt Indiens Mumbai. Gleichzeitig warnt die Gesundheitsorganisation vor einer drastischen Zunahme von Krebs: Prognosen zufolge soll die Häufigkeit der weltweiten Krebsfälle in den  nächsten zwei Jahrzehnten um 75 Prozent steigen und sich damit der 25 Millionen-Grenze nähern.

Mehr als die Hälfte der Patienten überleben heute den Krebs

Dass sich die Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs in den letzten drei Jahrzehnten – zumindest in westlichen Ländern – deutlich verbessert haben, darauf weist die Berliner Krebsgesellschaft hin. Aktuell könnten in Deutschland mehr als die Hälfte aller Krebspatienten geheilt werden. Vor 30 Jahren hätte gerade mal ein knappes Drittel eine Krebserkrankung überlebt, hieß es aus Berlin. „Diese Zahlen machen Mut und zeigen, dass die Krebstherapie in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht hat“, sagte der Vorsitzende der Berliner Krebsgesellschaft Prof. Dr. Dr. Peter M. Schlag. „Wir können Krebs im fortgeschrittenen Stadium zwar meist nicht heilen, aber wir können ihn immer öfter zu einer chronischen Langzeiterkrankung machen.“

Krebspatienten werden heute im Schnitt 73 Jahre alt

Das deckt sich auch mit den Zahlen, die das Statistische Bundesamt in Wiesbaden anlässlich des Weltkrebstags am 4. Februar veröffentlicht hat. Den Statistikern zufolge hat sich das Sterbealter von Krebspatienten in den letzten 30 Jahren um 3,1 Jahre erhöht. Heute liegt das durchschnittliche Sterbealter bei 73 Jahren. „Krebs bedeutet jedoch nicht unbedingt, keine Chance auf ein höheres Alter zu haben“, sagt Thomas Graf vom Statistischen Bundesamt. 17 Prozent der im Jahr 2012 an Krebs verstorbenen Personen hätten immerhin das stattliche Alter von 85Jahren oder älter erreicht. Vor 30 Jahren betrug dieser Anteil nur acht Prozent.

Hauptkategorie: Medizin
Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Krebs

Weitere Nachrichten zum Thema Krebs

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Wie kann man die Überlebenschancen bei Bauchfellkrebs verbessern? Die Expertin Professor Beate Rau, Leiterin des Peritonealkarzinosezentrums der Charité, berichtet über eine neue Kombinationstherapie gegen Bauchfellkrebs und wie Patienten davon profitieren können.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin