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Krankenhauskeime: Asklepios schafft Arztkittel ab

Dienstag, 2. Februar 2016 – Autor:
Der Klinikbetreiber Asklepios schafft in seinen bundesweit rund 100 medizinischen Einrichtungen den langärmligen Arztkittel ab. An seine Stelle tritt eine Kurzarmbekleidung für Ärzte, der Kasack. Das soll die Verbreitung von Krankenhauskeimen stoppen
Der langärmlige Arztkittel hat Tradition

Langärmlige Arztkittel können Keime transportieren – Foto: Dan Race - Fotolia

Anlass dazu gab laut Asklepios eine Empfehlung von Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die in mehreren Studien nachgewiesen haben, dass auf langärmeligen Kitteln häufiger Krankheitserreger festgestellt wurden.

Während in OP-Sälen und Intensivstationen Kurzarmbekleidung meist schon Standard ist, tragen die Ärzte auf den normalen Stationen häufig noch einen klassischen Kittel. Wenn sie von Patient zu Patient gehen, hat der Ärmel Kontakt zum Patienten. Die Ärzte desinfizieren sich zwar zwischendurch die Hände, wechseln aber nicht jedes Mal die Kleidung.

Angst vor Krankenhauskeimen: Asklepios schafft Arztkittel ab

Bestätigt fühlt sich Asklepios durch eine repräsentative Studie, die der Konzern zum Tag der Patientensicherheit in Auftrag gegeben hatte. „Das Ergebnis: 65 Prozent der Befragten fürchten sich vor Ansteckung mit einem multiresistenten Keim bei einem Aufenthalt im Krankenhaus“, sagt Geschäftsführer Kai Hankeln. Asklepios sei die erste Krankenhausgruppe, die ihre Bekleidung komplett umgestellt habe, heißt es in einer Pressemitteilung.

Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit erkranken in Deutschland jährlich 400.000 bis 600.000 Menschen an nosokomialen Infektionen – das sind Infektionen, die im Zusammenhang mit einer stationären oder ambulanten Behandlung erworben werden und die umgangssprachlich auch als Krankenhausinfektionen bezeichnet werden. 10.000 bis 15.000 Menschen sterben jährlich daran.

Krankenhauskeime: In Niederlanden niedrigere Infektionsraten

In den Niederlanden gibt es deutlich niedrigere Infektionsraten. Oft wird in diesem Zusammenhang auf die gezielte Suche nach MRSA-Trägern unter den Patienten und auf die Anzahl des beschäftigten Pflegepersonals verwiesen und die Umsetzung eines solchen Screenings für Deutschland gefordert.

Die beim RKI angespiefelte Kommission für Krankhausghygiene (KRINKO) sieht bislang eine Untersuchung auf MRSA (multiresistente Keime) von Patienten mit bestimmten Risikofaktoren als erforderlich an, nicht aber routinemäßige Untersuchungen aller Patienten oder des medizinischen Personals.

Foto: Dan Race

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