Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Kontakt unerwünscht: Quallen, Zerkarien und Co

Sonntag, 2. August 2015 – Autor: Angela Mißlbeck
Badeurlaub rangiert bei den Deutschen in den Sommerferien ganz weit vorn in der Beliebtheitsskala. Doch selbst hierzulande lauern beim Baden auch Gefahren, wie etwa Feuerquallen in Nord- und Ostsee. Konnte eine Berührung nicht vermieden werden, dann wissen Experten Tipps zur Behandlung.
Giftige Quallen, wie die Feuerqualle, gibt es in Europa nur wenige

In Nord- und Ostsee ist nur die Feuerqualle gefährlich – Foto: Giggedy - Fotolia

Am Meer oder an einem der vielen Seen ins kühle Nass zu springen, verspricht im Sommerurlaub Erfrischung und Erholung zugleich. Doch auch wenn ein Badeurlaub sicher nicht in die Kategorie der Abenteuerreisen zählt, ist er mitunter nicht ganz ungefährlich. Im Lauf des Sommers treten in fast allen Meeren zunehmend Quallen auf. Die Glibbertiere mit ihren langen Tentakeln erfreuen sich äußerst geringer Beliebtheit. Jeder versucht den Kontakt mit den Medusen zu meiden. Eine Berührung kann bei manchen Arten zu Hautreizungen führen.

Quallen zählen zu den Nesseltieren. Auf einen Berührungsreiz hin schleudern sie einen langen Nesselfaden aus. Am Ende der Tentakeln sitzen Nesselzellen mit Gift. Kommt es zum Hautkontakt, dann können schmerzhafte Wunden oder Quaddeln entstehen. In den meisten Fällen heilen sie nach ein paar Tagen von selbst. Allerdings können im schlimmsten Fall auch Ödeme oder Nekrosen auftreten. Doch nur wenige Quallenarten sind wirklich gefährlich. Hochgradig giftige Quallen kommen normalerweise nur in den tropischen Meeren vor.

An den Stränden der Nord- und Ostsee sind Feuerquallen die gefährlichsten Medusen. Sie tauchen meist dann auf, wenn sich das Wasser sehr erwärmt. Auch nach Stürmen und bei unruhiger See häufen sich die Glibbertiere in Strandnähe. Im Mittelmeer können auch die kleineren Leuchtquallen gefährlich werden. Bei Kontakt tritt meist sofort ein stechender Schmerz auf. Eventuell bilden sich Quaddeln und Bläschen auf der Haut. Wenn größere Bereiche betroffen sind, kann es auch zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Kreislaufbeschwerden kommen, warnt das Institut für Meereskunde (IfM) der Uni Hamburg. Als Erste-Hilfe-Maßnahme beim Kontakt mit Leuchtquallen empfiehlt das IfM Spülen mit Magnesiumsulfatlösung.

Hausmittel gegen „Quallenstiche“: Essig, Backpulver

Tropenmediziner raten als Erste-Hilfe-Maßnahme nach Quallenkontakten, möglichst schnell die Tentakel zu entfernen, die auf der Haut kleben, und zwar ohne die betroffenen Stellen zu reiben. Rasierschaum oder Essig können verhindern, dass die Kapseln aufplatzen. Nach dem Trocknen können sie dann entfernt werden. Das IfM der Uni Hamburg rät dazu, beim Kontakt mit Feuerquallen eine Paste aus Backpulver und Wasser vorsichtig auf die betroffenen Stellen zu streichen. Von Süßwasser oder Alkohol zum Entfernen der Tentakeln raten Experten aber übereinstimmend ab. Zur Nachbehandlung können kühlende antihistaminhaltige Gels aufgetragen werden.

Lästig aber harmlos: Badedermatitis

Auch das Baden im heimischen See ist im fortgeschrittenen Sommer mitunter nicht ganz frei von Gesundheitsgefahren. Allerdings geben die regionalen Gesundheits- oder Umweltämter Badewarnungen heraus, wenn die Wasserqualität zu wünschen übriglässt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann „seinen“ See mit dem Stichwort Wasserqualität im Internet suchen.

Gefahr in Seen geht vor allem von Zerkarien aus. Die Kleinstlebewesen werden von Wasservögeln mit dem Kot ausgeschieden und können eine sogenannte Badedermatitis hervorrufen. Das äußert sich in Juckreiz und einer lokalen Hautreaktion. Bestand bereits eine Zerkarien-Dermatitis kann der erneute Kontakt eine deutlich stärkere Hautreaktion mit Quaddelbildung bewirken. Die Beschwerden heilen - auch ohne Therapie - spätestens nach 20 Tagen ab. Erleichterung verschaffen wiederum antihistaminhaltige Gels.

Foto: Giggedy – fotolia.com

Hauptkategorie: Prävention und Reha

Weitere Nachrichten zum Thema Kontakt mit Quallen und Zerkarien beim Baden

Quallen, Muscheln, Seeigel: Am Strand und beim Baden im Meer hat man mit ungewohnten Lebewesen zu tun. Die sind nur selten gefährlich – trotzdem muss man sich zu helfen wissen, wenn man sich beim Urlaub am Meer im Kontakt mit Tieren oder anderen Objekten verletzt. Vieles verhält sich da anders als an Land.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin