Wie die AOK Nordost mitteilte, habe die Gesundheitskasse das gesetzlich vorgegebene Ziel von zehn Prozent erreicht und 180 000 elektronische Gesundheitskarten - zunächst an ihre Berliner Versicherten - ausgegeben. Im ersten Quartal 2012 werden nun sukzessive weitere Versicherte in Berlin und Brandenburg angeschrieben und um ein Passfoto gebeten. Bis spätestens 2013 sollen alle 1,8 Millionen Versicherten ihre neue Karte nutzen können.
Neu an der elektronischen Gesundheitskarte ist zunächst nur das Foto, das vor missbräuchlicher Inanspruchnahme schützen soll. Ausserdem erhält die Karte den Namen, die Adresse und das Geburtsdatum des Versicherten. "Für die Versicherten ändert sich erstmal gar nichts", sagte der zuständige Experte des Krankenkassen-Spitzenverbands, Rainer Höfer.
Der heute bereits integrierte Mikroprozessor ist für kommende Anwendungen vorbereitet. Geplant sind Anwendungen wie die Speicherung von Notfalldaten, Medikamentenunverträglichkeiten, Organspendehinweisen oder Vorerkrankungen. Welche Zusatzinformationen zukünftig auf der Karte gespeichert werden und wer diese abrufen kann, soll der Versicherte entscheiden. "Die Karte soll unnötige Doppeluntersuchungen vermeiden, eine grössere Übersicht über den Verlauf von Behandlungen bei Ärzten und Kliniken ermöglichen und Geld sparen", erklärte Höfer.
Parallel zur Ausgabe der eGK werden Ärzte, Zahnärzte und Krankenhäuser mit entsprechenden Kartenlesegeräten ausgestattet. Da jedoch noch nicht alle Leistungserbringer das nötige Lesegerät im Einsatz haben, empfiehlt die AOK, zusätzlich zur eGK auch die bisherige Krankenversichertenkarte zum Arztbesuch mitzunehmen.