Insulinpumpe senkt Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall
In Deutschland tragen rund 40.000 Menschen mit Diabetes Typ 1 eine Insulinpumpe, darunter über 5.000 Kinder und Jugendliche. Eine Insulinpumpe ist praktisch, weil das tägliche Spritzen entfällt. Dass die Pumpe zugleich das Risiko für Herzkreislauf-Folgeerkrankungen senkt, zeigt eine Beobachtungsstudie des Schwedischen Nationalen Diabetes-Registers. In die Studie flossen Daten von 18.168 Menschen mit Diabetes Typ 1 über die Jahre 2005 bis 2012 ein: 2.441 Diabetiker trugen eine Insulinpumpe, 15.727 spritzten sich mehrmals täglich Insulin. Unter den Insulinpumpenträgern gab es 45 Prozent weniger Todesfälle aufgrund koronarer Herzkrankheit, 42 Prozent weniger starben an Herzkreislauf-Erkrankungen und allgemein starben im untersuchten Zeitraum 27 Prozent weniger als in der Gruppe jener, die mit einem Pen mehrere Einzeldosen Insulin spritzten.
Herzinfarkte häufige Folge von Diabetes
Herzkreislauf-Erkrankungen sind eine häufige Folge von Diabetes, da Blutzuckerschwankungen auf Dauer Herz und Blutgefäße schädigen. Mehr als drei Viertel aller Menschen mit Diabetes sterben darum an akuten Gefäßverschlüssen, vor allem an einem Herzinfarkt. „Mittels einer Insulinpumpe lässt sich der Blutzuckerspiegel meist besser und langfristig stabiler einstellen als durch täglich mehrere einzelne Insulingaben“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Diabetes-Hilfe diabetesDE Professor Thomas Danne. Dies werde durch die Studie bestätigt.
In Deutschland gibt es noch kein Nationales Diabetes-Register
Das Schwedische Nationale Diabetes-Register wurde 1996 eingeführt. Diabetes-Experten fordern ein solches Register auch für Deutschland. Ein Nationales Diabetes-Register liefert valide und über die Zeit vergleichbare Informationen zu Krankheitshäufigkeit, Krankheitslast, Präventionspotential und Versorgungsbedarf im Zusammenhang mit Diabetes mellitus. Im Spätsommer soll es in Deutschland eine weitere Diabetes-Registerkonferenz geben. Hier werden neben Vertretern von Diabetes-Organisationen und Fachgesellschaft auch Vertreter aus der Bundespolitik und vom Robert Koch-Institut erwartet.
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