Aufklärung über Demenz und Alzheimer steht im Mittelpunkt der Initiative „Demenz Partner“, die am Dienstag offiziell gestartet ist. Den Startschuss gab die Deutsche Alzheimergesellschaft gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig. Beide Ministerien unterstützen die Initiative; das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) beteiligt sich obendrein an der Finanzierung.
Vorbild ist die Aktion „Dementia Friends“ der englischen Alzheimer-Gesellschaft, an der sich inzwischen mehrere Millionen Menschen in Großbritannien, Kanada, Nigeria, China und weiteren Ländern beteiligen.
Demenz braucht Dich
„Demenz braucht Dich“ lautet der Slogan der Demenz-Partner-Initiative. Damit ist gemeint, dass jeder mit seinem Verhalten dazu beitragen kann, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz zu verbessern. Bundesweite 90-minütige Kurse geben wichtige Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz und klären ganz allgemein über das Krankheitsbild auf. Teilnehmer erhalten anschließend ein Urkunde, die sie als „Demenz Partner“ ausweist. Die Alzheimer Gesellschaft hofft, dass so Vorurteile und Vorbehalte gegenüber Demenzkranken abgebaut werden.
„Mit dieser Kampagne wollen wir für Verständnis, Toleranz und Hilfsbereitschaft werben, wenn zum Beispiel jemand verwirrt auf der Straße oder vor dem Bankautomaten steht oder seinen langjährigen Nachbarn nicht wiedererkennt“, sagt Monika Kaus, erste Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. Jeder könne Demenz-Partner werden.
Fast eine Million Euro von Susanne Klatten
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe nutzte die Gelegenheit, um für sein neues Pflegestärkungsgesetz zu werben. „Mit dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und dem neuen Begutachtungsverfahren schaffen wir für Menschen mit Demenz ab dem 1. Januar 2017 endlich den gleichberechtigten Zugang zu allen Leistungen der Pflegeversicherung“, so Gröhe.
Das Bundesgesundheitsministerium hat die Anschubfinanzierung geleistet. Damit die Initiative fünf Jahre lang weiterlaufen kann, steuert die Unternehmerin Susanne Klatten mit ihrer gemeinnützigen SKala-Initiative fast eine Million Euro bei.