Impfung gegen Pfeiffersches Drüsenfieber könnte auch Krebs verhindern
Kinder erkranken nur selten am Pfeifferschen Drüsenfieber, das vom Epstein Barr Virus ausgelöst wird. Denn angeborene "junge Killerzellen" wehren das Pfeiffersche Drüsenfieber ab. Wer sich dagegen als Teenager oder junger Erwachsener mit dem Epstein-Bahr-Virus infiziert, hat ein erhöhtes Risiko, am Pfeifferschen Drüsenfieber zu erkranken. Und schlimmer noch: Auch das Risiko für die Entstehung eines Hodgkin-Lymphoms - einem bösartigen Tumor des Lymphsystems – ist deutlich erhöht. Der Zusammenhang zwischen Epstein Barr Virus und einer Tumorerkrankung gilt schon lange als belegt.
Junge Killerzellen schützen vor Pfeifferschem Drüsenfieber
Immunologen der Universität Zürich haben nun einen Risikofaktor entdeckt, der mitverantwortlich ist, dass bei Jugendlichen das Pfeiffersche Drüsenfieber ausbrechen kann. Die Wissenschaftler konnten im Tiermodell zeigen, dass der Verlust der angeborenen Immunkontrolle durch junge Natürliche Killerzellen zum Ausbruch der Krankheit führen kann. „Junge Natürliche Killerzellen, wie sie vor allem kleine Kinder gehäuft aufweisen, scheinen besonders geeignet zu sein, die Zellen abzutöten, welche das EBV-Virus vermehren“, sag Prof. Christian Münz, Immunologe an der Universität Zürich. „Dadurch wird die Erstinfektion abgeschwächt und das Pfeiffersche Drüsenfieber bricht nicht aus.“ Fehlt diese Immunabwehr jedoch, vermehrt sich das EBV während der Erstinfektion so stark, dass die infizierten Personen am Pfeiffersche Drüsenfieber erkranken. Offenbar geht mit den Jahren der Schutz durch die jungen natürlichen Killerzellen immer weiter verloren.
Epstein Barr Virus kann Hodgkin-Lymphom verursachen
Aus diesem Grund testen die Züricher Forscher nun Impfstoffe, die Jugendliche vor einer Infektion mit dem Epstein Barr Virus schützen sollen. Eine Impfung könnte sowohl den Ausbruch des Pfeifferschen Drüsenfiebers verhindern als auch das Risiko für die Erkrankung am Hodgkin-Lymphom senken.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass mehr als 90 Prozent das krebsauslösende Epstein Barr Virus in sich tragen. Sollte die Suche nach einem Impfstoff erfolgreich verlaufen, könnte künftig eine weitere Impfung gegen Krebs zur Verfügung stehen. Bislang gibt es zwei Impfungen gegen Krebs: Die Hepatitis-Impfung schützt vor Leberkrebs und die HPV-Impfung vor Gebärmutterhalskrebs und sehr wahrscheinlich noch vor einer Reihe von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich.
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