Es war eines der großen Medienthemen dieses Sommers: das Zika-Virus. Zwar nimmt die Infektion normalerweise einen milden Verlauf und ruft, wenn überhaupt, nur leichte Symptome wie Rötungen der Augenbindehaut, Kopfschmerzen und ein allgemeines Fieber- und Müdigkeitsgefühl hervor. Doch das Zika-Virus, das vor allem in Südamerika verbreitet ist, steht auch im Verdacht, in der Schwangerschaft zu Missbildungen beim Ungeborenen zu führen. Eine Impfung oder Heilung gab es bislang nicht. Nun sind jedoch erste Fortschritte zu verzeichnen.
Zika-Impfstoffe im Tierversuch erfolgreich
Gleich drei verschiedene Impfstoffe wurden von einem Team um Dan Barouch vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston an Rhesus-Affen getestet. In allen Versuchsreihen entwickelten die Tiere Antikörper gegen das Virus; zudem konnten sie nicht mehr mit dem Virus angesteckt werden oder aber die Infektionen verliefen milder als sonst. Alle Impfstoffe erwiesen sich als sicher und zeigten keine ernsthaften Nebenwirkungen.
Die Firma Inovio Pharmaceuticals hat mit einem der Wirkstoffe bereits eine klinische Studie begonnen. In dieser Studie wird vor allem die Verträglichkeit des Impfstoffes geprüft, aber auch, ob es zur Bildung von Antikörpern kommt. Ob die Impfung tatsächlich gegen eine Infektion mit dem Zika-Virus schützt, wird sich erst in kontrollierten Feldstudien zeigen.
Tests an Menschen haben begonnen
Mittlerweile hat das Zika-Virus über Touristen auch den Süden der USA erreicht. In Florida sind mehrere Menschen an der Infektion erkrankt. Die US-Gesundheitsbehörde NIH hat daher beschlossen, ebenfalls einen Impfstoff an Menschen zu testen. Es handelt sich dabei um einen sogenannten DNA-Impfstoff. Dahinter steht ein neues Konzept für Impfungen: Statt modifizierter echter Viren werden künstlich hergestellte Teile ihrer DNA verabreicht. Berichten zufolge sollen rund 100 Freiwillige in drei US-Bundesstaaten den neuartigen Impfstoff gegen das Zika-Virus erhalten.
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