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Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Kindesbeinen an vorbeugen

Freitag, 20. November 2015 – Autor: Angela Mißlbeck
Schon in der Kindheit werden die Weichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gestellt. Eine aktuelle Studie aus Finnland zeigt, dass fehlende Fitness Blutgefäße schon im Kindesalter schädigen kann, so dass die Gefahr für einen späteren Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt.
Viel Bewegung von klein auf beugt Herzinfarkt und Schlaganfall vor.

Viel Bewegung wirkt sich auch bei Kindern günstig auf Flexibilität der Arterien aus. – Foto: Kzenon - Fotolia

Eine schwache körperliche Fitness wirkt sich negativ auf die Blutgefäße aus. Sie werden steif und verengen sich zunehmend. Das gilt schon bei Kindern, wie eine aktuelle finnische Studie nun belegt. Für die sogenannte PANIC-Studie (The Physical Activity and Nutrition in Children Study) haben Forscher der Universität von Ostfinnland 160 Kinder im Alter von sechs bis acht Jahren untersucht.

Im Fokus der Studie standen die Auswirkungen, die körperliche Anstrengung, mangelnde Fitness und ein hoher Körperfettanteil auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen haben. Die Studie zeigt, dass die körperliche Fitness von Kindern der Hauptfaktor für die Flexibilität der Arterien ist. Den Angaben zufolge erweitern sich bei Kindern mit hoher körperlicher Fitness die Arterien bei körperlicher Betätigung besser als bei Kindern mit schwacher körperlicher Fitness.

Steife Arterien begünstigen Herzinfarkt und Schlaganfall

„Steife Arterien können im Erwachsenenalter zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen“, sagt Professor Burkhard Weisser vom Vorstand der Deutschen Hochdruckliga. Der Direktor des Instituts für Sportwissenschaft an der Universität Kiel weist auch darauf hin, dass sich schwache körperliche Fitness besonders in Kombination mit einem hohen Körperfettanteil negativ auf die Beschaffenheit der Arterien auswirke. Ein weiteres Ergebnis der skandinavischen Studie: Kinder, die körperlich sehr aktiv sind, besitzen die flexibelsten Arterien.

Die Ergebnisse der PANIC-Studie verdeutlichen nach Ansicht der Hochdruckliga, wie wichtig es sei, bereits im Kindesalter auf einen ausgewogenen Lebensstil zu achten und so das Risiko im Alter einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, zu verringern. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind heute für die meisten Todesfälle verantwortlich", erklärt Professor Michael Böhm, Präsident des aktuellen Kongresses der Hochdruckliga.

Bewegung und gesunde Ernährung beugen Bluthochdruck vor

Die Hypertonie-Experten verweisen aber auch auf die vielen Möglichkeiten, die jeder einzelne hat, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen im fortgeschrittenen Alter vorzubeugen. So müssten auch aus unsportlichen Kindern nicht zwangsläufig unsportliche Erwachsene werden. „Die Flexibilität der Arterien lässt sich in jedem Lebensalter durch Bewegung und gesunde Ernährung beeinflussen“, so Professor Böhm, der die Klinik für Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes in Saarbrücken leitet.

Die Hochdruckliga empfiehlt daher Kindern ebenso wie Erwachsenen, sich regelmäßig sportlich zu betätigen und so die körperliche Fitness zu steigern. Weitere Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaft: Jeder Mensch ab 30 Jahren sollte seinen Blutdruck kennen. Ab 50 sollte der Blutdruck bei jedem kontrolliert und gut eingestellt sein. Menschen mit 80 sollten nicht an Folgeschäden des Bluthochdrucks wie Schlaganfall oder Herzinfarkt leiden.

Foto: Kzenon – fotolia.com

Hauptkategorie: Prävention und Reha

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