Hautkrebs bei Rentnern acht Mal so häufig wie vor 40 Jahren
Die Zahlen der britischen Krebsforschungsorganisation Cancer Research UK sind alarmierend. Demnach werden heute in Großbritannien jedes Jahr 5.700 Menschen im Rentenalter mit schwarzem Hautkrebs diagnostiziert. Mitte der 1970er Jahre waren es gerade mal 600. Damit hat sich das Hautkrebs-Risiko für einen britischen Rentner seither verzehnfacht, das für eine Rentnerin ist fünfmal so hoch als in der Generation ihrer Eltern, rechnen die britischen Forscher um Professor Richard Marais und Dr. Julie Sharp in einer Mitteilung vor.
Alter, der größte Risikofaktor für Hautkrebs
Das Alter ist zwar der größte Risikofaktor an Hautkrebs zu erkranken, räumen die Forscher ein. Jedoch sei ein Zusammenhang zwischen dem Boom von Pauschalreisen und der steigenden Zahl an Hautkrebsfällen nicht von der Hand zu weisen. Ende der 1960 er Jahren begannen Pauschalreisen in die Sonne für viele erschwinglich zu werden. Jedoch war damals im Vergleich zu heute wenig über die Gefahren von ausgedehnten Sonnenbädern bekannt. Demzufolge haben viele für einen schönen braunen Teint einen Sonnenbrand in Kauf genommen. Die Spätfolgen lassen sich den Forschern zufolge nun an den alarmierenden Zahlen bei den Rentnern ablesen.
In der Gruppe der Rentner ist der Anstieg der Hautkrebsfälle am größten, jedoch zieht er sich durch in Großbritannien alle Generationen. In der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen ist das schwarze Melanom sogar die häufigste Krebserkrankung. Rund 13.300 Menschen erkranken in Großbritannien jährlich an einem malignen Melanom, der gefährlichsten Form von Hautkrebs. Jährlich sterben 2.100 Menschen an den Folgen der Erkrankung.
Anstieg von Hautkrebs in allen Altersgruppen
„Der rapide Anstieg von Hautkrebsfällen ist besorgniserregend“, sagt Prof. Richard Marais. „Es ist deshalb wichtig die Haut im Blick zu behalten und bei Veränderungen zum Arzt zu gehen.“ Dem Hautkrebsexperten zufolge tritt schwarzer Hautkrebs am häufigsten am Rücken auf, bei Frauen an den Beinen. „Hautkrebs kann aber praktisch überall am Körper vorkommen“, betont Marais.
Ein einziger Sonnenbrand alle zwei Jahre reicht den Forschern zufolge aus, um das Risiko für ein malignes Melanom zu verdreifachen. Selbst gerötete Haut ist Zeichen für einen Hautschaden. „Hautschäden durch Sonne akkumulieren sich und können mit der Zeit zu dem gefürchteten schwarzen Hautkrebs führen“, warnt Julie Sharp von Cancer Research UK
Die Hautkrebsexperten raten daher zu Vorsicht. Auch im eigenen Garten könne man einen Sonnenbrand bekommen und sollte deshalb genauso vorsichtig sein wie am Strand: T-Shirt anziehen, Sonnenschutz mit hohem Lichtfaktor benutzen und im Zweifel lieber im Schatten bleiben.
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