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Hat mein Kind ein Trauma erlitten? Eine App hilft weiter

Mittwoch, 17. Dezember 2014 – Autor:
Kinder können nach Unfällen oder anderen traumatischen Ereignissen psychisch auffällig werden. Ob das Kind an einer behandlungsbedürftigen Störung leidet, können Eltern neuerdings mit einer App herausfinden. Der Trauma-Check wurde von Züricher Wissenschaftlern entwickelt.
Hat mein Kind ein Trauma erlitten? Eine App hilft weiter

Der online Trauma-Check liefert wichtige Anhaltspunkte, ob das Kind psychologische Hilfe braucht

Manche Kinder leiden noch lange nach einem traumatischen Ereignis wie Unfällen, Gewalterfahrungen oder Naturkatastrophen. Sie haben Albträume; werden plötzlich sehr ängstlich, können sich nicht konzentrieren oder ziehen sich zurück. In der Folge können die Kinder genau wie Erwachsene psychische Schwierigkeiten entwickeln. Unbehandelt kann es bei Kindern und Jugendlichen zu Entwicklungsstörungen kommen. Eltern wissen allerdings nach solch traumatischen Ereignissen oft nicht genau, wie sie ihrem Kind helfen können oder ob es behandlungsbedürftig ist.

Trauma-Check: Fragebogen wird von den Eltern online ausgefüllt

Weiter hilft nun ein von Wissenschaftlern der Universität Zürich und des Kinderspitals Zürich entwickelter Trauma-Check, den Eltern selbst via App oder Website durchführen können. Es handelt sich dabei um zwei standardisierte Fragebögen für Zwei- bis Sechsjährige sowie für Kinder ab sechs Jahren, die Eltern online ausfüllen können. Die Auswertung basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und wird den Eltern gleich im Anschluss übermittelt. Wichtig: Sie erfahren zugleich, ob Sie fachlichen Rat in Anspruch nehmen sollten. «Auch wenn die Informationen auf der Website und App keine fachliche Beratung oder Behandlung ersetzen, so erfahren Eltern doch auf einfache und niederschwellige Weise, wie sie ihr Kind nach einem traumatischen Ereignis unterstützen können und ob ein Kontakt zu einer Fachstelle angezeigt ist», erklärt Markus Landolt vom Psychologischen Institut des Kinderspitals der Universität Zürich. Damit, so hofft der Psychologe, können in Zukunft Kinder, die ein traumatisches Ereignis erlebt haben und unter psychischen Problemen leiden, noch früher erkannt sowie psychotherapeutisch behandelt werden.

Wissenschaftlich basierte Auswertung gibt es sofort

Die Website sowie die App unter dem Namen «KidTrauma» verweisen automatisch an die nächstgelegene Beratungsstelle in der Schweiz, Deutschland oder Österreich. Weiter erhalten Eltern, abgestimmt auf das Alter und die aktuelle Symptomatik ihres Kindes, spezifische Tipps, wie sie ihrem Kind helfen können. Die Website KidTrauma ist ab sofort in deutscher und englischer Sprache verfügbar (www.kidtrauma.com) Die App unter dem Namen «KidTrauma» ist in deutscher und englischer Sprache für iOS- und Android-Smartphones ab sofort kostenlos in den entsprechenden App-Shops erhältlich.

Hauptkategorie: Medizin
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