Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Gruppentherapie hilft Kindern mit Autismus

Montag, 25. Januar 2016 – Autor:
Soziale Schwierigkeiten sind eine Hauptbeeinträchtigung bei Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Eine spezielle Gruppentherapie verbessert ihre soziale Kompetenz, fanden Forscher der Goethe-Universität Frankfurt/Main heraus.
Soziale Schweirigkeiten machen autistischen Kindern das Leben schwer

Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen sinf oft isoliert – Foto: dubova - Fotolia

Gerade wenn ihre Intelligenz nicht beeinträchtigt ist, werden sich die Kinder ihrer Andersartigkeit im Entwicklungsverlauf immer bewusster. In einer an der Universität entwickelten Gruppentherapie können sie nachhaltig lernen, wie sie sich in der sozialen Welt besser zurecht finden können.

Das bestätigt eine klinische Studie, die im Laufe von drei Jahren 209 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren untersuchte. Sie wurde jetzt im Fachmagazin Journal of Child Psychology and Psychiatry veröffentlicht.

Autismus: Große Probleme bei Kontakt zu Gleichaltrigen

"Oftmals begegnen wir in der klinischen Praxis Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen, die sich den Kontakt zu Gleichaltrigen wünschen und gleichzeitig jeden Tag erleben, dass sie auf Zurückweisungen stoßen, weil sie viele Verhaltensweisen ihrer Klassenkameraden nicht verstehen können. Und darüber verzweifeln sie“, erklärt Prof. Christine Freitag, Leiterin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, in einer Mitteilung der Universität.

Gemeinsam mit Dr. Hannah Cholemkery entwickelte sie eine verhaltenstherapeutische Gruppentherapie mit Anleitungen und Übungen zur Verbesserung der sozialen Fertigkeiten.

Gruppentherapie hilft Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen

An der „Sosta-net Studie“ waren sechs deutsche Universitätskliniken beteiligt. Im Rahmen der Untersuchung wurde die soziale Reaktivität bei Kindern und Jugendlichen mit ASS mithilfe eines standardisierten Fragebogens (Skala zur Verbesserung sozialer Reaktivität/SRS) erfasst. Darin wurden 65 Verhaltensweisen von den Eltern vor Beginn der Gruppentherapie, am Ende der Intervention sowie zur Stabilitätsmessung drei Monate nach Abschluss der Intervention beurteilt.

Die Therapie fand einmal wöchentlich in einer Gruppe mit vier bis fünf Gleichaltrigen und zwei Therapeuten über drei Monate hinweg statt und wurde von drei Elternabenden begleitet. Die Ergebnisse wurden mit denjenigen in einer Warte-Kontrollgruppe verglichen. In der Interventionsgruppe zeigte sich eine deutliche Verbesserung der sozialen Verhaltensweisen, die auch bei einer erneuten Erhebung nach drei Monaten stabil blieb.

Insbesondere Kinder mit einer schwereren Symptomatik und einem höheren IQ zu Beginn der Therapie konnten von der Therapie profitieren.

Foto: dubova

Weitere Nachrichten zum Thema Autismus

Seit einiger Zeit wird der Frage nachgegangen, welche Rolle Spiegelneurone bei der Entstehung von Autismus spielen. Vieles ist dabei noch unklar. Eine neue Studie hat nun offenbar bestätigt, dass die Funktion der Spiegelneurone bei Menschen mit Autismus zumindest zum Teil eingeschränkt ist.

Aktuelle Nachrichten

Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin