Dass sich eine gesunde Ernährung positiv auf die Gesundheit auswirkt, weiß fast jeder. Die meisten denken dabei jedoch vor allem an den Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Hauterkrankungen und seit einiger Zeit auch vor Demenz und anderen neurologischen Erkrankungen. Eine Studie zeigt nun, dass Menschen, die viel Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und mehrfach ungesättigte Fettsäuren zu sich nehmen, auch ihr Risiko für Lungenerkrankungen senken können und deutlich seltener an der Chronisch Obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) erkranken.
Gemüse und Vollkornprodukte schützen vor COPD
Für die Analyse nutzte das amerikanisch-französische Wissenschaftlerteam Daten aus der „Nurses Health Study“ und der „Health Professionals Follow-up Study“. Über 120.000 Menschen waren über einen Zeitraum von16 Jahren regelmäßig nach ihren Ernährungsgewohnheiten und ihrer Lungengesundheit befragt worden. Im Laufe des Studienzeitraums erkrankten knapp 900 Testpersonen an der Lungenerkrankung COPD. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung veröffentlichten die Wissenschaftler im "British Medical Journal".
Mit Hilfe des sogenannten Alternate Healthy Eating Index 2010, eines Maßstabs für die Ernährungsqualität, definierten die Wissenschaftler, ob sich die Studienteilnehmer gesund oder eher ungesund ernährten. Als gesund galt eine Ernährung mit viel Gemüse, Vollkornprodukten, Nüssen und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie sie beispielsweise in Fisch vorkommen, und mit nur geringen Mengen an rotem Fleisch, Weißmehlprodukten, Alkohol und gesüßten Getränken.
Wie sich zeigte, konnte eine gesunde Ernährung das COPD-Risiko um ein Drittel senken. Im Umkehrschluss stieg das Risiko für die Lungenerkrankung umso höher, je ungesünder sich die Teilnehmer ernährten – dieser Zusammenhang zeigte sich sogar unabhängig davon, ob die Teilnehmer rauchten oder nicht.
Lungenerkrankungen werden immer häufiger
Die Lungenkrankheit COPD ist weltweit die vierthäufigste Todesursache; Experten vermuten, dass sie bis zum Jahr 2030 sogar die dritthäufigste Todesursache sein wird. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit über 210 Millionen Menschen von der Lungenerkrankung betroffen. Die Hauptursache für COPD ist das Rauchen.
Eine COPD wird häufig erst spät diagnostiziert, obwohl eine möglichst frühzeitige Diagnose und der schnelle Einsatz einer adäquaten Therapie notwendig sind, um den Verlust der Lungenfunktion rechtzeitig eingrenzen zu können. Trotz medikamentöser Therapien ist die COPD allerdings bis heute nicht heilbar. Unbehandelt kann sie sogar innerhalb weniger Jahre zu starken Einschränkungen, in schweren Fällen sogar zum Tod führen.
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