Finanzvorstand Matthias Scheller verlässt die Charité
Der Name Matthias Scheller ist mit einem ehrgeizigen Sparkurs verknüpft. Während die einen in ihm einen knallharten Sanierer sehen, loben die anderen seine erfolgreichen Verdienste. Berlins Wissenschaftssenatorin und Charité-Aufsichtsratsvorsitzende Sandra Scheeres würdigte in einer Mitteilung vom Montag vor allem die wirtschaftliche Konsolidierung, die erfolgreiche Steuerung der Bauvorhaben wie Bettenhochhaus und Vorklinik, die Weiterentwicklung der Krankenversorgung sowie die Gründung von Labor Berlin. »Matthias Scheller hat mit seiner industriellen Erfahrung und seinem Engagement wesentlich zu der sehr positiven Entwicklung der Charité in den letzten Jahren beigetragen", sagte Scheeres. Sie bedaure seine Entscheidung, aus dem Unternehmen auszuscheiden.
Fianzvorstand der Charité Matthias Scheller geht zu Ende August
Als der Betriebswirtschaftler und ehemalige Schering-Manager 2007 bei der Charité als Leiter des Controllings angetreten war, steckte das Universitätsklinikum noch tief in den roten Zahlen. Nicht zuletzt durch sein Zutun hat sich das geändert. Erst vergangene Woche präsentierte die Charité zum vierten Mal in Folge einen Überschuss. „Das ist insbesondere angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen bemerkenswert“, lobte der Vorsitzende des Finanzausschusses des Aufsichtsrats und Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen. Scheller habe maßgeblichen Anteil an diesem erfolgreichen Prozess.
Der Vorstandsvorsitzende der Charité Prof. Dr. Karl Max Einhäupl betonte, neben der wirtschaftlichen Stabilisierung habe Scheller auch maßgeblich zur Professionalisierung klinischer und administrativer Prozesse beigetragen.
Matthias Scheller verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen, hieß es. Wie heute bekannt wurde, wird er zum 1. September den Vorstandsvorsitz des Albertinen-Diakoniewerks in Hamburg übernehmen. Das Diakoniewerk betreibt unter anderem das Albertinen-Krankenhaus in Hamburg-Schnelsen und mehrere Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie ein Hospiz. Offen bleibt zunächst noch, wer an der Charité an seine Stelle tritt.
Foto: Charité - Universitätsmedizin Berlin