Endlich wieder Zeit für sich und für seine Familie haben. Endlich abschalten, zur Ruhe kommen, sich wieder auf das Wesentliche besinnen – so stellen sich viele die bevorstehenden Feiertage vor. Dieser Vorsatz ist auch aus ärztlicher Sicht begrüßenswert: „Nur im entspannten Zustand können Psyche und Körper optimal regenerieren und sich so für die Herausforderungen des neuen Jahres stärken“, betont Prof. Falkai.
Doch was ist, wenn die Tage der Ruhe und Besinnung gar nicht so positiv erlebt werden, wie man sich das erhofft hat? „Viele Menschen sind gegen Ende des Jahres ausgelaugt und erschöpft. Darunter leidet meist auch die Stimmung“, so Prof. Falkai. Ihnen rät der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, die Festtage so zu gestalten, dass der Entspannung wirklich genug Zeit eingeräumt wird.
Dem Festtags-Blues vorbeugen: Schlafen, lesen, entspannen
„Ein bisschen mehr Schlaf, Spaziergänge, das nette Treffen mit Freunden, ein gutes Buch lesen – was auch immer zur persönlichen Entspannung beiträgt, sollte trotz familiärer und anderer Verpflichtungen nicht zu kurz kommen“, so der Mediziner in einer Pressemitteilung der Universität. So könnte ein Jahresend-Tief vormieden werden.
Manchmal kann es sein, dass sich hinter einer ausgeprägten Erschöpfung eine behandlungsbedürftige Erkrankung verbirgt. Infrage kommen körperliche Ursachen wie ein chronischer Infekt oder eine Schilddrüsenunterfunktion, aber auch psychische Ursachen. „Als Initialstadium kennen wir dies als ‚Burn-out’“, sagt Prof. Falkai. Aber auch eine Depression könne verantwortlich sein.
Depression manifestiert sich oft am Jahresende
Gerade eine Depression manifestiere sich oft am Ende des Jahres, wenn der Druck nachlässt und die Symptome ins Bewusstsein kommen. In diesem Fall sei es wichtig, sich ärztliche Hilfe zu suchen: „Ergibt eine gründliche körperliche Abklärung keinen wegweisenden Befund, sollte man sich an einen Psychiater wenden, um zu einer eindeutigen Diagnose zu kommen.“
Sei die Ursache bekannt, könne umgehend eine angemessene Therapie eingeleitet werden: „Depressionen und stressassoziierte Erkrankungen können heute gut psycho- und pharmakotherapeutisch behandelt werden“, sagt Prof. Falkai.
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