Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt
Logo Gesundheitsstadt Berlin
Das Gesundheitsportal aus der Hauptstadt

Festtags-Blues vorbeugen

Donnerstag, 22. Dezember 2016 – Autor:
An den Weihnachts- und Neujahrstagen sollte genug Zeit für Erholung eingeplant werden. So lässt sich dem Festtags-Blues vorbeugen. Das rät der Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Klinikums der Universität München, Prof. Peter Falkai.
Festtags-Blues

Ein Stimmungstief zum Jahresende tritt nicht selten auf – Foto: Paolese - Fotolia

Endlich wieder Zeit für sich und für seine Familie haben. Endlich abschalten, zur Ruhe kommen, sich wieder auf das Wesentliche besinnen – so stellen sich viele die bevorstehenden Feiertage vor. Dieser Vorsatz ist auch aus ärztlicher Sicht begrüßenswert: „Nur im entspannten Zustand können Psyche und Körper optimal regenerieren und sich so für die Herausforderungen des neuen Jahres stärken“, betont Prof. Falkai.

Doch was ist, wenn die Tage der Ruhe und Besinnung gar nicht so positiv erlebt werden, wie man sich das erhofft hat? „Viele Menschen sind gegen Ende des Jahres ausgelaugt und erschöpft. Darunter leidet meist auch die Stimmung“, so Prof. Falkai. Ihnen rät der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, die Festtage so zu gestalten, dass der Entspannung wirklich genug Zeit eingeräumt wird.

Dem Festtags-Blues vorbeugen: Schlafen, lesen, entspannen

„Ein bisschen mehr Schlaf, Spaziergänge, das nette Treffen mit Freunden, ein gutes Buch lesen – was auch immer zur persönlichen Entspannung beiträgt, sollte trotz familiärer und anderer Verpflichtungen nicht zu kurz kommen“, so der Mediziner in einer Pressemitteilung der Universität. So könnte ein Jahresend-Tief vormieden werden.

Manchmal kann es sein, dass sich hinter einer ausgeprägten Erschöpfung eine behandlungsbedürftige Erkrankung verbirgt. Infrage kommen körperliche Ursachen wie  ein chronischer Infekt oder eine Schilddrüsenunterfunktion, aber auch psychische Ursachen. „Als Initialstadium kennen wir dies als ‚Burn-out’“, sagt Prof. Falkai. Aber auch eine Depression könne verantwortlich sein.

Depression manifestiert sich oft am Jahresende

Gerade eine Depression manifestiere sich oft am Ende des Jahres, wenn der Druck nachlässt und die Symptome ins Bewusstsein kommen. In diesem Fall sei es wichtig, sich ärztliche Hilfe zu suchen: „Ergibt eine gründliche körperliche Abklärung keinen wegweisenden Befund, sollte man sich an einen Psychiater wenden, um zu einer eindeutigen Diagnose zu kommen.“

Sei die Ursache bekannt, könne umgehend eine angemessene Therapie eingeleitet werden: „Depressionen und stressassoziierte Erkrankungen können heute gut psycho- und pharmakotherapeutisch behandelt werden“, sagt Prof. Falkai.

Foto: Paolese/fotolia.com

Lesen Sie weitere Nachrichten zu diesen Themen: Seelische Gesundheit

Weitere Nachrichten zum Thema Depressionen

15.10.2019

Ein Antibiotikum kann depressives Verhalten vermindern – das zeigt eine aktuelle Studie. Wirksam ist dabei offenbar eine Veränderung der Darmflora und eine daraus resultierende Hemmung von Entzündungsprozessen im Gehirn.

Aktuelle Nachrichten

Mehr zum Thema
Dr. Iris Hauth, Chefärztin des Alexianer St. Joseph-Krankenhauses für Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Berlin-Weißensee, berichtet in Ihrem Buch "Keine Angst!" über Ursachen und Behandlung von Depressionen - und wie man sich davor schützen kann.
Weitere Nachrichten
Die Langzeitfolgen der Corona-Pandemie machen Beschäftigten in Gesundheitsberufen besonders zu schaffen. Das zeigt eine Analyse der AOK-Nordost für Berlin. Eine Berufsgruppe ist sogar doppelt so oft betroffen wie der Durchschnitt der Versicherten.

Die Charité hat am Montag eine stadtweite Kampagne gestartet, um neue Mitarbeitende zu gewinnen. Besonders Pflegekräfte werden umworben, aber auch in Forschung, Lehre und Verwaltung sucht die Universitätsmedizin Verstärkung.

Trotz internationaler Transparenzregeln werden viele klinische Studien nicht veröffentlicht. Wichtige Ergebnisse bleiben somit verborgen. Dem setzt das Berlin Institute of Health (BIH) der Charité nun mit einem öffentlich einsehbaren Dashboard etwas entgegen.
Kliniken
Interviews
Einen ambulanten Pflegedienst in Berlin zu finden, ist schwierig geworden. Personalmangel ist das Hauptproblem. Dabei gäbe es relativ einfache Lösungen, sagt Thomas Meißner vom AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen (AVG). Im Gespräch mit Gesundheitsstadt Berlin verrät der Pflegeexperte und Chef eines häuslichen Krankenpflegedienstes, wie man Menschen in den Pflegeberuf locken könnte und warum seine Branche noch ganz andere Sorgen hat als die Personalfrage.

Affenpocken verlaufen in der Regel harmlos. Doch nicht immer. Dr. Hartmut Stocker, Chefarzt der Klinik für Infektiologie am St. Joseph Krankenhaus in Berlin Tempelhof, über die häufigsten Komplikationen, die Schutzwirkung der Impfung und den Nutzen von Kondomen.

Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und ein buntes Bild an Beschwerden machen. Bislang ist das wirksamste Gegenmittel eine glutenfreie Ernährung. Gesundheitsstadt Berlin hat mit PD Dr. Michael Schumann über die Auslöser und Folgen der Autoimmunerkrankung gesprochen. Der Gastroenterologe von der Charité hat an der aktuellen S2K-Leitinie „Zöliakie“ mitgewirkt und weiß, wodurch sich die Zöliakie von anderen Glutenunverträglichkeiten unterscheidet.
Logo Gesundheitsstadt Berlin