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De Maizière eröffnet Demografiekongress 2016

Mittwoch, 31. August 2016 – Autor:
Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière wird am Donnerstag den Demografiekongress in Berlin eröffnen. Sein Vortrag „Zuzug von Flüchtlingen und demografischer Wandel“ dürfte für eine kontroverse Debatte sorgen.
In seiner Eröffnungsrede wird Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière über Flüchtlinge und den demografischen Wandel reden

In seiner Eröffnungsrede wird Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière über Flüchtlinge und den demografischen Wandel reden. – Foto: Henning Schacht

Deutschland schrumpft und altert, heißt es offiziell. Doch in Anbetracht der Flüchtlingswelle ist das 80 Millionen Volk inzwischen auf über 82 Millionen Menschen angewachsen. Allein in diesem Jahr sind bereits eine Viertel Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, davon größtenteils junge Männer. 2015 waren es 1,2 Millionen. Deswegen steht auch der Demografiekongresses 2016 am 1. und 2. September in Berlin im Zeichen des Zuzugs von Flüchtlingen.

Die Politik der Bundesregierung wird Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière am Donnerstag in seinem Eröffnungsvortrag erläutern. Was immer er auch zum „Zuzug von Flüchtlingen und demografischen Wandel“ sagen wird, eine kontroverse Debatte ist dem CDU-Minister gewiss. Schließlich glaubt niemand ernsthaft daran, dass Flüchtlinge unser demografisches Problem lösen könnten. Nach Untersuchungen der Bundesagentur für Arbeit sind derzeit höchstens 10 bis 15 Prozent für den Arbeitsmarkt qualifiziert. Die Mehrheit wird also auf unbestimmte Zeit von Transferleistungen abhängig bleiben.

De Maizière wird „Wir schaffen das“ erklären müssen

Wie Deutschland das schaffen soll, darauf wird der Bundesinnenminister eingehen müssen und das vor einer immer skeptischeren Stimmungslage: Schon vor den Terroranschlagen im Sommer durch Asylbewerber waren acht von zehn Deutschen der Ansicht, dass die Bundesregierung die Flüchtlingslage nicht im Griff hat. Und Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) warf erst kürzlich im Sommerinterview dem Koalitionspartner CDU/CSU Versagen bei der Integration von Flüchtlingen vor.

Dass auf dem Demografiekongress einige Vorzeige-Beispiele vorgestellt werden, wie man Flüchtlinge integrieren und in den Arbeitsmarkt bringen kann oder könnte, dürfte dem Minister daher sehr gelegen kommen. Der Bürgermeister von Altena Dr. Andreas Hollstein wird zum Beispiel erzählen, was seine Bürger so alles für die Neuankömmlinge tun und sich freuen, dass seine schrumpfende Kleinstadt in NRW seit Jahren erstmals wieder gewachsen ist.

Kriegsflüchtlinge kommen nicht der Arbeit wegen

Gleichwohl betont auch er, dass die Integration in den Arbeitsmarkt weniger einfach ist als vielleicht vermutet. „Da es sich um Kriegsflüchtlinge und nicht um Arbeitsmigranten handelt, ist nicht zu erwarten, dass Probleme wie beispielsweise der Ärztemangel wirksam reduziert werden“, schreibt er in einer Tagesspiel-Beilage, die am Samstag anlässlich des Demografiekongresses erschienen ist. Unter den 350 Flüchtlingen in Altena seien nämlich nur zwei Ärzte. Zudem seien Berufsqualifikationen in den Herkunftsländern nicht mit den hiesigen vergleichbar. „Es muss die Frage gestellt werden, ob jemand, der in Syrien 15 Jahre als Elektriker gearbeitet hat, nicht entsprechend nach zu qualifizieren ist“, so Hollstein.

Österreich ist Partner des Demografiekongresses

Insgesamt vier Foren werden sich am Donnerstag und Freitag explizit mit der Flüchtlingsfrage befassen. Schwerpunkte sind geeigneter Wohnraum, Integration und Arbeitsmarkt. Dabei wird Österreichs Familienministerin Dr. Sophie Karmasin auch einen Blick ins Nachbarland erlauben. Gemeinsam mit Berlins Sozialsenator Mario Czaja wird sie am Donnerstagnachmittag über die Flüchtlingskrise und den Strukturwandel diskutieren. Da Österreich vor ähnlichen Herausforderungen wie Deutschland steht, ist das österreichische Familienministerium erstmals Schirmherr des Kongresses.

Mehr Informationen unter: www.der-demografiekongress.de.

Foto: Bundesinnenministerium

Hauptkategorien: Berlin , Demografischer Wandel
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