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Dank Umlagefinanzierung gibt’s einen Run auf Pflege-Ausbildungsplätze

Freitag, 1. Mai 2015 – Autor: Cornelia Wanke
Die Ausbildung in der Altenpflege boomt in Nordrhein-Westfalen wie in keinem anderen Bundesland. Darauf wies kürzlich die Sozialministerin des Landes NRW Barbara Steffens hin.

Mehr Azubis für die Pflege - NRW zeigt, wie es geht! – Foto: Alexander Raths - Fotolia

„Mit rund 16.800 landesgeförderten Ausbildungsplätzen in der Altenpflege haben wir in Nordrhein-Westfalen innerhalb von drei Jahren eine Steigerung um fast 70 Prozent erreichen können. Dieser Erfolg zeigt: Gemeinsam können wir beim Thema Pflege viel verändern, wenn alle an einem Strang ziehen“, erklärte Steffens in Düsseldorf. Immer mehr Arbeitgeber nutzten die Chance der Umlagefinanzierung zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsstellen und immer mehr junge Menschen entschieden sich für eine zukunftssichere und verantwortungsvolle Tätigkeit in der Pflege, so Steffens weiter.

„Mit diesem großen Erfolg übertrifft Nordrhein-Westfalen auch bei weitem die Vereinbarungen im Rahmen der Ausbildungs- und Qualifizierungsinitiative Altenpflege zwischen Bund und Ländern. Hier war eine Steigerung der Ausbildungsplätze um jährlich zehn Prozent angestrebt worden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums.

Umlagefinanzierung trägt zu einer besseren Refinanzierung der Ausbildungsplätze bei

Mit der von Ministerin Steffens vorbereiteten und vom Landtag beschlossenen Umlagefinanzierung könnten ausbildende Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste in Nordrhein-Westfalen seit 2012 die Ausbildungsvergütungen der Altenpflegeschüler refinanzieren. Die Kosten würden auf alle Pflegeinrichtungen und –dienste umgelegt, so dass Ausbildung seitdem kein Wettbewerbsnachteil mehr ist, da auch nicht ausbildende Einrichtungen sich an den Kosten beteiligen müssen. 

Innerhalb von vier Jahren wurden die Haushaltsmittel für die Altenpflegeausbildung fast verdoppelt

„Die Zahl der landesgeförderten Ausbildungsplätze in der Altenpflege ist seit Einführung der Umlage stark gestiegen: von 10.000 im Dezember 2011 auf aktuell rund 16.800 (Meldung der Fachseminare zum Stadt Dezember 2014). Die dazu erforderlichen Haushaltsmittel für die Ausbildungen in der Pflege wurden von 32 Millionen Euro in 2010 bis 2014 auf 58,3 Millionen erhöht“, heißt es in der Pressemitteilung. Für 2015 sehe der beschlossene Landeshaushalt eine weitere Erhöhung auf insgesamt 64 Millionen Euro vor. Allein 60 Millionen Euro davon stünden 2015 für die Altenpflegefachkraftausbildung zur Verfügung. Damit könnten bis zu 17.850 Ausbildungsplätze gefördert werden.

„Innerhalb von vier Jahren haben wir die Haushaltsmittel für die Altenpflegeausbildung fast verdoppelt. Damit setzen wir ein deutliches Signal gegen den drohenden Pflegenotstand“, unterstrich die Ministerin.

Mit der Einführung einer gesetzlichen Schulkostenpauschale durch die vom Landtag am 17. Dezember 2014 beschlossene Gesetzesänderung löst die Landesregierung zudem ein seit langem bestehendes politisches Versprechen ein. Ministerin Steffens: „Jetzt ist es endlich Gesetz, dass jede Schülerin und jeder Schüler mit einem Ausbildungsvertrag in der Altenpflege auch einen Schulplatz an einem Fachseminar für Altenpflege erhält. Endlich sind wir in der Altenpflegeausbildung weg von der sogenannten freiwilligen Förderung. Wir stellen mit dem Gesetz nun auch eindeutig klar, dass in Nordrhein-Westfalen bei der Altenpflege die Erhebung von Schulgeld untersagt ist.“

Foto: Alexander Raths - Fotolia

Hauptkategorie: Pflege

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