Charity Gala bringt 100.000 Euro für Kinderklinik der Charité
Das Beste gab es zum Schluss: Es war die Bekanntgabe der Summe von mehr als 100.000 Euro, die am Abend zugunsten des Charité Zentrums für Kinder mit Seltenen Erkrankungen gesammelt worden war. Das Geld kam durch „aggressives Sammeln“ wie es Moderator Jörg Thadeusz formulierte, und durch eine Auktion zusammen. Die Gäste konnten beispielsweise für ein WM-Trikot mit Autogrammen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft oder ein Dinner mit dem neuen Regierenden Bürgermeister Michael Müller bieten. Außerdem wurden Arbeiten der Künstler Rosemarie Trockel und Jonathan Meese versteigert. Zahlreiche prominente Botschafter unterstützten die Charity Gala, darunter Jette Joop, Jörg Woltmann und Milan Peschel. Hauptsponsor war wie in den vergangenen Jahren das Marriott-Hotel am Potsdamer Platz. Der Schirmherr der Charity Aktion Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe war nicht erschienen.
Sammeln für eine Anlaufstelle
Auf das Ansinnen der Veranstaltung hatte Charité-Chef Karl Max Einhäupl die Gäste gleich zu Beginn des Abends eingestimmt. „Helfen Sie uns, die Versorgung und Betreuung unserer kleinen Patienten und ihrer Familien weiter zu verbessern und sie in oftmals sehr schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen“, sagte er. Die Finanzierung durch die Krankenkassen und das Land reichten dafür nicht aus.
Auch Eva Luise Köhler machte auf das Schicksal der rund drei Millionen Kinder mit Seltenen Erkrankungen in Deutschland aufmerksam. Die Vorstandsvorsitzende des Achse e.V. beschrieb den langen Leidensweg der betroffenen Familien und lobte die Charité für ihr Engagement. „Betroffene brauchen eine Anlaufstelle, wo medizinische Kompetenz gebündelt ist und sie sich zu Hause fühlen können“, sagte Köhler. Genau das biete die Charité mit ihrem Zentrum für Kinder mit Seltenen Erkrankungen.
Klinik ist zweites zu Hause
Das Zentrum war vor drei Jahren an den Charité Kinderkliniken als fachübergreifende Versorgungs- und Forschungseinrichtung gegründet worden. Rund 600 Kinder werden dort jede Woche behandelt. Die meisten haben eine lange Ärzte-Odyssee hinter sich, aber keine Diagnose. An der Charité versuchen unterschiedliche Spezialisten den Krankheiten auf die Spur zu kommen und in vielen Fällen gelingt es ihnen auch. Zu 80 Prozent stecken genetische Defekte dahinter. „Viele dieser Krankheiten sind nicht heilbar und mit einer verkürzten Lebenserwartung verbunden“, sagte der Kinderarzt Dr. Tobias Reindl. Diese Gewissheit sei enorm belastend und schwäche das Familiensystem. Umso wichtiger sei es einen Ansprechpartner zu haben. „Für die Familien ist die Klinik ein zweites Zuhause.“
Foto: Charité